IFRS 16 – der bilanzielle Spielraum von Unternehmen wird geringer

Hamburg/Kiel, 26. September 2017 - Die Einführung von IFRS 16 verringert den bilanziellen Gestaltungsspielraum für alle Unternehmen, die ihren Konzernjahresabschluss nach den internationalen Rechnungslegungsstandards aufstellen. Der Grund: Ab dem Bilanzjahr 2019 müssen sie nahezu ihre gesamten Leasingverpflichtungen bilanzieren.

IFRS 16 hat zur Folge, dass sich bei vielen Unternehmen wichtige Finanzkennzahlen wie die Eigenkapitalquote und der Verschuldungsgrad verschlechtern. Die HSH Nordbank rät den Unternehmen, dass sie sich frühzeitig auch um die Auswirkungen der Umstellung auf ihre Finanzierung kümmern.

In ihrer gerade veröffentlichten Kurzstudie „IFRS 16 – Risiken und Nebenwirkungen für kapitalmarktorientierte Unternehmen und den deutschen Mittelstand“ analysiert das Research der HSH Nordbank alle DAX und MDAX-Konzerne sowie weitere 284 kapitalmarktorientierte Unternehmen für das Bilanzjahr 2016. Das Ergebnis zeigt: Von den neuen Standards für die Bilanzierung geleaster Vermögensgegenstände werden vor allem Unternehmen aus dem Einzelhandel, den Sektoren Freizeit & Tourismus, Telekommunikation sowie Transport & Verkehr betroffen sein.

Die Studie beleuchtet das Thema IFRS 16 auch aus dem Blickwickel der Wirtschaftsprüfer: Jochen Kirch und Christoph Piesbergen von Ernst & Young (EY) erläutern in einem Interview Ansätze, mit denen Unternehmen auf die bilanziellen Auswirkungen reagieren können. Leasinggeber sollten mit einer Nachfrage auch nach neuen Leasingmodellen rechnen.

„IFRS-bilanzierende Unternehmen mit hohem Leasing-Exposure sollten zeitnah handeln, um möglichen Verwerfungen in ihren Kreditfinanzierungen zu vorzubeugen“, sagte Volker Brokelmann, Senior Analyst der HSH Nordbank und Autor der Kurzstudie. Sie müssten ihre bestehenden Kreditverträge mit einzuhaltenden Finanzrelationen überprüfen und den Dialog mit den Banken suchen, um gegebenenfalls eine Präzisierung von Kreditklauseln zu vereinbaren, lautet seine Handlungsempfehlung für die Unternehmen.

IFRS 16 wird sich darüber hinaus perspektivisch auch auf das Rating durch die Banken auswirken. Während sich viele betroffene Unternehmen bereits intensiv auf den neuen Leasingbilanzierungsstandard vorbereiten, sind die Auswirkungen auf die Bonitätsbeurteilung durch ihre Finanzierungspartner in der Kreditwirtschaft noch offen. So wird die Anpassung der internen Ratingverfahren und -modelle in den Banken absehbar erst ab dem Jahr 2019 erfolgen. Hiervon könnte dann aber auch die große Masse der weiter nach HGB bilanzierenden Unternehmen betroffen sein.

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