Hamburg Commercial Bank-Umfrage Gesundheit: Patienten wollen mehr individuelle Behandlung
Hamburg, 13. September 2019 - Ärzte therapieren individueller, managen Gesundheit und dabei erfolgen die Behandlungen vernetzt über die einzelnen Sektoren der Gesundheitswirtschaft: Eine aktuelle Studie der Hamburg Commercial Bank (HCOB) zeigt die Auswirkungen von mehr Patienten-Autonomie durch Digitalisierung, Datenhoheit und Wearables (z. B. Brustgurte zur Messung der Herzfrequenz).
„Der Patient ist nicht mündig, der Patient ist krank!“ So kritisch wird die Frage nach mehr Patienten-Autonomie häufig beantwortet. Die Hamburg Commercial Bank wollte es genauer wissen und hat eine Umfrage an insgesamt 11.500 Personen in drei Gruppen verteilt: Gesetzlich Versicherte (Versicherte der BKK VBU), Gesundheits-Experten (Teilnehmer des Gesundheitswirtschaftskongresses am 17. und 18. September 2019 in Hamburg) sowie Wearable-Nutzer (Kunden von Autonom Health). Zudem differenzierte die Umfrage nach Altersklassen und Geschlecht. Beantwortet wurden die Fragen von insgesamt knapp 300 Teilnehmern.
Die Fragen teilten sich in folgende vier Themenbereiche: Treiber – das sind die Stichworte Digitalisierung, Kundenorientierung, Verfügbarkeit von Qualitätsdaten, Telemedizin, Vertrauensverlust in Ärzte. Zu den Hindernissen zählen Autonomie-einschränkung durch schwere Krankheit, steigende Verantwortung, Motivation zur Information. Der Komplex Erfahrungen umfasst die Inhalte Information durch Ärzte, Gesundheitsmanagement durch medizinisches Personal, Berücksichtigung von Gesundheitsdaten, Diskussion auf Augenhöhe mit Ärzten. Darüber hinaus wurden die Teilnehmer gefragt, welche strategischen Auswirkungen mehr Patienten-Autonomie auf das Gesundheitswesen hätte.
Alle Fragen konnten auf einer 1-5-Skala beantwortet werden, 5 hieß größtmögliche Zustimmung. Dabei zeigten sich zwischen den Gruppen auffällige Unterschiede. Wearable-Nutzer sind der Patienten-Autonomie gegenüber viel aufgeschlossener, gleichzeitig sind sie unzufriedener mit ihren bisherigen Erfahrungen als (vermeintlich) mündiger Patient:

Als wichtigste Treiber gaben die Befragten den Wert der eigenen Gesundheit an, dicht gefolgt von dem Wunsch nach individuellerer Behandlung. Das Vertrauen in die Ärzteschaft war dabei hoch. Am wenigsten Zustimmung fand die These: „Manchmal denke ich, dass ich über für mich relevante Gesundheitsthemen mehr weiß als mein Arzt“. Dass mehr Autonomie auch mehr Verantwortung bedeutet und der Patient Zeit aufwenden muss, um sich zu informieren, schreckt die Befragten insgesamt nicht ab. Als Widerspruch empfindet der Durchschnitt der Teilnehmer, dass Ärzte die von Patienten erhobenen Gesundheitsdaten kaum in Diagnose und Therapie nutzen. Insbesondere, weil sie diese Daten als wertvoll für das eigene Gesundheitsmanagement empfinden.
In einem Punkt gibt es einen großen Unterschied der Wearables-Nutzer zum Rest der Befragten: Sie sind eher enttäuscht vom Gesundheitsmanagement der Ärzte und Kassen. Sie sehen ihre Gesundheitskompetenz als überdurchschnittlich, erwarten mehr Marktwirtschaft und haben weniger Vertrauen in Ärzte. Alle Teilnehmer dagegen wünschen sich mehr Autonomie und erwarten zukünftig eine stärkere Kooperation zwischen den Sektoren und mehr Kundenorientierung. Diese Entwicklung wird „von innen“ getrieben: „Dr. Google“ und internationalen Wettbewerb sehen die Befragen als weniger bedeutsame Treiber an.
Kaum Auswirkungen auf die Zustimmung und Ablehnung in den einzelnen Themenbereichen hat das Alter oder das Geschlecht – ganz im Gegensatz zur Zugehörigkeit zu einer der befragten Untergruppen. Geht man davon aus, dass die Ansprüche der Wearables-Nutzer die zukünftige Richtung vorgeben, wird „der autonome Patient“ tatsächlich zum Fluchtpunkt strategischer Perspektiven in der Gesundheitswirtschaft. „Die Wearables-Nutzer stehen in der ersten Reihe als Meinungsbildner. Ihre Forderungen und Anforderungen werden die Strategie der Gesundheitswirtschaft prägen“, sagte Sandro von Korff, Leiter Gesundheitswirtschaft der Hamburg Commercial Bank.
Die Ergebnisse der Umfrage werden auch in einem Workshop während des Gesundheitswirtschaftskongresses in Hamburg am 17. September diskutiert.
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