HSH Nordbank gelingt Ergebniswende

Präsentation zur Bilanzpressekonferenz am 31.03.2011
Konzernberichterstattung

  • Gewinnzone ein Jahr früher als geplant erreicht
  • Solide Kapitalisierung schafft Basis für Garantieabbau
  • Kernbank zukunftsfähig aufgestellt

Hamburg/Kiel, 31. März 2011 - Bereits im Geschäftsjahr 2010 – und damit ein Jahr früher als in der Planung vorgesehen – ist die HSH Nordbank in die Gewinnzone zurückgekehrt. Damit spiegelt auch das Ergebnis der Bank die erfolgreiche strategische Neuausrichtung wider.

Trotz der hohen Aufwendungen für die öffentlichen Garantien von -519 Mio. Euro (Vorjahr: -483 Mio. Euro) – davon fließen allein -405 Mio. Euro (Vorjahr: -365 Mio. Euro) an die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein – erzielte die Bank einen Konzernüberschuss von 48 Mio. Euro. Im Vorjahr verbuchte die Bank noch einen Konzernfehlbetrag von -743 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Restrukturierung lag 2010 bei 545 Mio. Euro (Vorjahr: -718 Mio. Euro).

Allein im vierten Quartal 2010 erzielte die Bank ein Ergebnis vor Restrukturierung in Höhe von 444 Mio. Euro (Vorjahr: -143 Mio. Euro). Nach drei Quartalen in Folge mit einem positiven Ergebnis vor Restrukturierung wies die Bank im vierten Quartal 2010 mit 318 Mio. Euro (Vorjahr: -385 Mio. Euro) darüber hinaus das zweite Quartal in Folge wieder einen Gewinn aus.

Wesentliche Treiber für die positive Ergebnisentwicklung waren die stabilen Ergebnisbeiträge der zukunftsgerichteten Geschäftsfelder der Bank, die konsequente Portfoliobereinigung sowie ein gesunkener Risikovorsorgebedarf im Zuge der konjunkturellen Erholung.

Bilanzsummenabbau und solide Kapitalausstattung als weitere Eckpunkte der erfolgreichen Neuausrichtung

Weiter vorangekommen ist die Bank auch beim Abbau der Bilanzsumme. Im Jahresvergleich sank die Bilanzsumme um rund 23 Mrd. Euro oder 13 Prozent auf 151 Mrd. Euro (Vorjahr: 174 Mrd. Euro). Auf die Kernbank entfallen dabei 88 Mrd. Euro, 63 Mrd. Euro entfallen auf die Restructuring Unit. Die Abbauerfolge der Bank sowie die Qualitätsverbesserung der Bankportfolien schlagen sich auch in einem deutlichen Anstieg der Kernkapitalquote nieder. Inklusive Marktrisikopositionen weist die Bank eine Kernkapitalquote von 15,4 % aus (Vorjahr: 9,5 %).

Risikovorsorgebedarf deutlich gesunken

Der fortgeschrittene Bilanzsummenabbau, die konsequente Portfoliobereinigung und das merklich aufgehellte gesamtwirtschaftliche Umfeld ließen den Risikovorsorgebedarf 2010 stark sinken. Mit insgesamt -129 Mio. Euro (Vorjahr: -2.794 Mio. Euro) blieb die Risikovorsorge im Kreditgeschäft deutlich unter dem Vorjahr.

Stabile Kundenerträge trotz Bilanzsummenabbaus

Der Zinsüberschuss der Bank sank im Geschäftsjahr 2010 auf 1.502 Mio. Euro (Vorjahr: 2.121 Mio. Euro). Bereinigt um die Effekte aus der Bewertung Hybrider Finanzinstrumente in Höhe von -163 Mio. Euro (Vorjahr: 375 Mio. Euro) sank der Zinsüberschuss mit rund fünf Prozent unterproportional zur Bilanzsumme. Der Provisionsüberschuss verbesserte sich im abgelaufenen Jahr leicht auf 218 Mio. Euro (Vorjahr: 211 Mio. Euro).

Der Abbau von Risikopositionen und die Wertaufholungen im Credit Investment Portfolio (CIP) führten zu einer deutlichen Verbesserung im Ergebnis aus Finanzanlagen. Die Belastungen im Handelsergebnis durch die europäische Schuldenkrise und die damit verbundenen Spreadausweitungen entsprechender Staatstitel sowie einzelner Positionen im CIP konnten durch das Ergebnis aus Finanzanlagen nicht vollständig kompensiert werden. Das Ergebnis aus Finanzanlagen und das Handelsergebnis sanken in Summe auf -129 Mio. Euro (Vorjahr: 398 Mio. Euro).

Kernbank zukunftsfähig aufgestellt

Im Zuge der konjunkturellen Erholung hat sich auch die wirtschaftliche Situation vieler Kunden in der Kernbank wieder deutlich verbessert. Darüber hinaus haben sich sowohl die Immobilienmärkte als auch die Märkte für Schifffahrt, Transport und Erneuerbare Energien teilweise erheblich von ihren drastischen Markteinbrüchen im Vorjahr erholt. Diese Erholung spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Kernbank wider.

Mit einem Ergebnis vor Restrukturierung in Höhe von 574 Mio. Euro (Vorjahr: 354 Mio. Euro) schnitt die Kernbank besser ab als der Konzern. Verantwortlich dafür waren die im Verhältnis zur rückläufigen Bilanzsumme stabilen Erträge in den Kundenbereichen, höhere Bestandsmargen und Auflösungen zuvor gebildeter Risikovorsorge in Höhe von 94 Mio. Euro (Vorjahr: -853 Mio. Euro).

Neben der Erfüllung zugesagter Kreditverträge stand auch weiterhin ein bewusstes Risikomanagement im Fokus der Geschäftsaktivitäten. In diesem Zusammenhang unterstützte die Bank ihre Kernbankkunden insbesondere mit Kredit-Prolongationen und Stundungen. Insgesamt lagen die Neuauszahlungen der Kernbank mit einem Volumen von 18,3 Mrd. Euro höher als geplant.

Das in 2010 niedrige Zinsniveau sorgte für eine hohe Nachfrage unserer Kunden nach Zinssicherungsalternativen sowie Anpassungen bestehender Zinssicherungen an die aktuellen Marktgegebenheiten. Zugenommen hat auch das Interesse an Rohstoffpreisabsicherungen, die sich zunehmend neben Währungsabsicherungen etabliert haben. Im Ergebnis blieb der Vertrieb entsprechender Finanzmarktprodukte aufgrund der reduzierten Bilanzsumme allerdings hinter seinem Vorjahreswert zurück.

Portfolioabbau in Restructuring Unit über Plan

Die Restructuring Unit, in der die nicht mehr zur Kernbank gehörenden Kredit- und Kapitalmarktgeschäfte gebündelt sind, hat ihre Abbauziele im Jahr 2010 insgesamt übertroffen und ihr Ergebnis gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Insgesamt reduzierte die Restructuring Unit ihre Bestände um rund 14 Mrd. Euro auf 63 Mrd. Euro (Vorjahr: 77 Mrd. Euro). Das Ergebnis vor Restrukturierung betrug im abgelaufenen Jahr inklusive der Konsolidierungseffekte -29 Mio. Euro (Vorjahr: -1.072 Mio. Euro). Positiv wirkten Wertaufholungen von Anlagebeständen und der fortgeschrittene Abbau von Risikopositionen, die sich im Ergebnis aus Finanzanlagen niederschlugen sowie ein signifikant gesunkener Aufwand für die Risikovorsorge infolge von Markterholungen und fortgeschrittener Portfoliobereinigungen.

Das in der Restructuring Unit gebündelte Credit Investment Portfolio der Bank konnte im Jahresverlauf weiter abgebaut werden und wies am Jahresultimo ein Volumen von rund 12 Mrd. Euro aus (Vorjahr: 17 Mrd. Euro.)

Ausweitung des Neugeschäftsvolumens geplant

Die spürbaren Erfolge bei der Umsetzung der strategischen Neuausrichtung und der Ergebnisverlauf 2010 zeigen, dass die Bank auf einem guten Weg ist, sich zukunftsfest aufzustellen. Durch die Konzentration auf regionale Aktivitäten und sektorale Zukunftsmärkte verfügt die Kernbank über eine klare Positionierung und langfristige Wachstumsperspektiven. Mit dem erfreulichen und überplanmäßigen Geschäftsverlauf im abgelaufenen Jahr haben sich die Planannahmen der Bank zudem als belastbar und ausreichend konservativ erwiesen.

Die Neugeschäftsaktivitäten der Bank sollen im Geschäftsjahr 2011 zwar deutlich, aber risikobewusst ausgeweitet werden. Nach zwei verhaltenen Jahren ist die Basis gelegt, um im Neugeschäft wieder stärker tätig zu werden. Die derzeitige Bilanzsumme von rund 88 Mrd. Euro in der Kernbank bietet – mit Blick auf die EU-Vorgaben – einen ausreichenden Spielraum, der in den kommenden Jahren genutzt werden kann. Neben der Betreuung bestehender Engagements hat die Bank bereits mit der Ansprache neuer Kunden in ihren zukunftsgerichteten Geschäftsfeldern begonnen.

Maßgebliche Rückführung der öffentlichen Garantien

Die solide Kapitalausstattung versetzt die Bank in die Lage, öffentlich gewährte Garantien weiter zurückzuführen. So prüft die Bank derzeit die Zweitverlustgarantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein noch in diesem Jahr weiter abzubauen. In einem ersten Schritt wurde die Garantie bereits Anfang März 2011 um eine Mrd. Euro auf nunmehr neun Mrd. Euro reduziert.

Des Weiteren wird die Bank die vom Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) gewährten Bürgschaften ebenfalls weiter abbauen. Die Bank hat bereits im vergangenen Jahr SoFFin-garantierte Anleihen im Volumen von acht Mrd. Euro zurückgeführt. Bis Mitte 2012 wird der derzeit noch bestehende Bürgschaftsrahmen des SoFFin von neun Mrd. Euro vollständig abgebaut sein.

Mit den reduzierten Garantiesummen verringert sich der Gebührenaufwand der Bank maßgeblich. Die Ertragskraft wird somit gestärkt und die Refinanzierung zunehmend unabhängig. Damit stellt die Bank auch mit Blick auf die noch ausstehende Entscheidung im EU-Beihilfeverfahren eine wichtige Weiche.

Gewinn- und Verlustrechnung in Mio. Euro 2010 2009 Veränderung
in %
Zinsüberschuss 1.502 2.121 -29
Risikovorsorge im Kreditgeschäft -129 -2794 -95
Zinsüberschuss nach Risikovorsorge im Kreditgeschäft 1.373 -673 >100
Provisionsüberschuss 218 211 3
Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen 8 146 -95
Handelsergebnis -359 568 >-100
Ergebnis aus Finanzanlagen* 230 -170 >100
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen 4 - -
Verwaltungsaufwand -867 -830 4
Sonstiges betriebliches Ergebnis -62 30 >-100
Ergebnis vor Restrukturierung 545 -718 >100
Restrukturierungsergebnis -9 -124 93
Aufwand für öffentliche Garantien -519 -483 7
Ertragsteuern 31 423 93
Ergebnis nach Steuern 48 -902 >100
Erträge aus Verlustübernahme 0 159 -100
Konzernüberschuss/-fehlbetrag 48 -743 >100
Weitere Kennziffern des HSH Nordbank Konzerns 31.12.2010 31.12.2009
Bilanzsumme (in Mrd.Euro) 151 174
Kernkapitalquote*(%) 15,4 9,5
Eigenmittelquote* (%) 22,4 14,5
Mitarbeiter** 3.388 3.610

* inklusive der Marktrisikopositionen
** Vollzeitarbeitskräfte


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