Investitionsdruck steigt – viele Krankenhäuser vor Finanzierungsproblemen

• Sektor laut HWWI-Studie vor tiefgreifendem Wandel

• Investitionsbedarf regional sehr unterschiedlich

• Chancen für moderne Träger- und Finanzierungsmodelle

Hamburg/Kiel, 2. November 2011 - Von den 278 Milliarden Euro Gesundheitsausgaben in Deutschland 2009 entfielen 100 Milliarden auf stationäre und teilstationäre Einrichtungen.

70 Prozent davon flossen an Krankenhäuser, die den mit Abstand größten Kostenblock bilden. Der demografische Wandel und der medizintechnische Fortschritt werden den Kostendruck im öffentlichen Gesundheitswesen weiter erhöhen. Daraus resultiert, dass die stationäre Versorgung weiter zentralisiert und die Krankenhäuser sich stärker spezialisieren werden.

Zu diesem Ergebnis kommt die neue Studie "Zukunft von Akutkliniken - Trägerschaft, Finanzierung und Versorgung", die das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut heute vorgestellt hat. Die Studie wurde im Auftrag der HSH Nordbank erstellt, die in der Gesundheitswirtschaft als Spezialfinanzier agiert.

Die Veränderungen im Gesundheitssektor und demografische Entwicklungen werden auch dazu führen, dass die Gesamtzahl der Krankenhäuser in Deutschland weiter sinkt. Etwa zehn Prozent der Kliniken - rund 200 Häusern in vornehmlich strukturschwachen Regionen - droht aufgrund absehbar sinkender Patientenzahlen unter Rentabilitätsgesichtspunkten das Aus. Dies geht aus einer Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) hervor. Ein Effekt, der weitgehend abgekoppelt von der Höhe des Investitionsvolumens in der Branche eintreten dürfte.

Das jährliche Investitionsvolumen im Krankenhaussektor wird im Jahr 2020 laut HWWI-Studie zwischen 2,7 und 3,4 Mrd. Euro betragen. Aufgrund demografischer Effekte und eines nachlassenden Bettenbedarfs könnten die Investitionen zwar von derzeit rund 2,9 auf 2,7 Milliarden Euro sinken, heißt es in der Studie. Wenn allerdings der in den vergangenen Jahren aufgebaute Investitionsstau zumindest in Teilen abgebaut würde, hätte das einen Anstieg auf rund 3,4 Mrd. Euro zur Folge.

"Der Investitionsbedarf einzelner Krankenhäuser ist sehr unterschiedlich. Abhängig von der demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung wird es regional zu differenzierten Modellen in Trägerschaft und Finanzierung kommen. Privatisierung und öffentlicher Versorgungsauftrag schließen sich dabei in der Sicherstellung der Versorgungsqualität nicht aus", sagte Prof. Dr. Henning Vöpel, Mitautor der neuen Studie.

Markus Rosenbaum, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft der HSH Nordbank, betonte: " Als langjährig erfahrener Finanzier im Bereich Gesundheitswesen kennen wir die Chancen und Risiken von Projekten auf diesem Gebiet und sind sicher, dass sich künftig interessante Perspektiven für private und öffentliche Unternehmer ergeben werden. Diese Projekte werden wir auch weiterhin gern langfristig und kompetent begleiten."

Die Studie "Zukunft von Akutkliniken - Trägerschaft, Finanzierung und Versorgung" ist als Download über die Internetseiten von HSH Nordbank und Hamburgischem Weltwirtschaftsinstitut erhältlich: www.hsh-nordbank.de/studien

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