EU-Auflagen belasten Ergebnis der HSH Nordbank

  • Operatives Geschäft erfolgreich gestärkt
  • Ergebnis vor Restrukturierung in den ersten drei Quartalen 2011 mehr als verfünffacht – Vorsteuerergebnis positiv
  • EU-beauflagte Sonderzahlung von 500 Mio. Euro an Hamburg und Schleswig-Holstein verursacht Konzernfehlbetrag nach Steuern
  • Einführung des neuen Geschäftsmodells erfolgreich gestartet - Vorstandsvorsitzender Dr. Paul Lerbinger: „Die strategische Fokussierung auf unsere Kerngeschäfte zahlt sich zunehmend aus“

Hamburg/Kiel, 25. November 2011 - Trotz erheblicher Sonderbelastungen und einer sich weiter zuspitzenden Lage an den internationalen Geld- und Kapitalmärkten konnte die HSH Nordbank ihr operatives Geschäft in den ersten neun Monaten 2011 weiter stärken.

Das Ergebnis wurde dabei von einer Reihe von Sonderfaktoren beeinflusst. Es lag per Ende September vor Restrukturierung bei 839 Mio. Euro, nach 157 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Vor Steuern wies die Bank ein positives Ergebnis von 46 Mio. Euro aus, nach -245 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Nach Steuern verblieb für die ersten drei Quartale ein Konzernfehlbetrag von -224 Mio. Euro, nachdem für den Vorjahreszeitraum ein negatives Ergebnis in Höhe von -190 Mio. Euro ausgewiesen worden war.

Belastet wurde das Ergebnis maßgeblich durch eine Sonderzahlung in Höhe von -500 Mio. Euro an die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein. Diese einmalige Zahlung ist eine Auflage der EU-Kommission im Zusammenhang mit dem im September abgeschlossenen EU-Beihilfeverfahren. Die Sonderzahlung soll im Wege einer Kapitalerhöhung zu einem späteren Zeitpunkt wieder in die Bank eingebracht werden.

Ergebnis vor Garantiezahlungen deutlich gesteigert

Ohne Berücksichtigung der durch die Sonderzahlung deutlich erhöhten Aufwendungen für die Zweitverlustgarantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein in Höhe von -796 Mio. Euro (Vorjahr: -393 Mio. Euro) hat die Bank ihr Ergebnis vor Steuern erheblich verbessert. Dies spiegelt sich im Ergebnis vor Restrukturierung wider, das sich trotz der Belastungen aus Staatsanleihen so genannter PIIGS-Staaten – insbesondere Griechenland und Italien – in Höhe von -185 Mio. Euro, mehr als verfünffacht hat.

Begünstigt wurde das Geschäftsergebnis durch Erträge aus Beteiligungsverkäufen und durch die Neubewertung hybrider Finanzinstrumente. Außerdem erzielte die Bank nicht zuletzt durch die risikomindernde Wirkung der Zweitverlustgarantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein einen Ertrag in der Risikovorsorge in Höhe von 394 Mio. Euro, nach einem Aufwand in Höhe von -425 Mio. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum.

Die positive Ertragswirkung der im Jahresverlauf wieder deutlich gestiegenen Neugeschäftsaktivitäten zeigt erst nach und nach Wirkung. Dennoch fiel der Rückgang der Gesamterträge mit rund sieben Prozent auf 1.007 Mio. Euro (Vorjahr: 1.123 Mio. Euro) vergleichsweise gering aus. Denn im gleichen Zeitraum sank die Bilanzsumme wesentlich deutlicher: Sie wurde um rund 15 Prozent oder um 24 Mrd. Euro auf 138 Mrd. Euro (Stand 30.09.2010: 162 Mrd. Euro) zurückgeführt.

Die Fortschritte im Bilanzabbau, die mit spürbar abnehmenden Risikoaktiva einher gehen, wirkten sich weiter positiv auf die Kernkapitalquote aus. Sie konnte zum 30. September 2011 auf 17,9 Prozent (31. Dezember 2010: 15,4 Prozent) gesteigert werden. Die Kapitalausstattung der HSH Nordbank ist damit auch im Branchenvergleich weiterhin sehr solide.

„Die strategische Fokussierung auf unsere Kerngeschäfte sowie der fortgeschrittene Risikoabbau der Bank zahlen sich in unserer operativen Geschäftsentwicklung zunehmend aus. Die daraus resultierenden positiven Effekte werden durch die im dritten Quartal begonnene Umsetzung der EU-Auflagen überlagert. Unser Ziel bleibt es, die weiteren wesentlichen Belastungen, die sich daraus für die Bank ergeben, noch in diesem Jahr ergebniswirksam zu verarbeiten“, so Paul Lerbinger, Vorstandsvorsitzender der HSH Nordbank.

Dazu zählen insbesondere Restrukturierungsaufwendungen in Folge des unausweichlichen Stellenabbaus, der sich aus dem straffen, mit der EU-Kommission abgestimmten Kostenrahmen ergibt. Diese werden größtenteils im vierten Quartal verbucht werden.

Einführung des neuen Geschäftsmodells schreitet voran

Im dritten Quartal hat die HSH Nordbank ein umfangreiches Strategieprogramm zur Implementierung ihres neuen Geschäftsmodells gestartet. Das Programm enthält eine Vielzahl von Initiativen zur Optimierung der Betriebsstrukturen, Stärkung der Vertriebskraft, Schärfung der Geschäftsfeldstrategien, sowie weitere Verbesserungen in den Bereichen Funding und Banksteuerung.

„Wir werden die HSH Nordbank aus der Region heraus auf ihre Rolle als bevorzugter Bankpartner für Unternehmen und Unternehmensinhaber konzentrieren. Dazu haben wir uns auch intern neu aufgestellt. Wir haben die Vorstandsverantwortung für Kunden und Produkte getrennt. Durch diese Bündelung der Kundenbereiche und der Produktverantwortung in jeweils eigenen Ressorts werden wir unsere Leistung am Kunden noch weiter steigern können. Hierin liegt der Schlüssel zu unserem langfristigen Erfolg am Markt. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird bis April 2012 abgeschlossen sein“, kündigte Lerbinger an.

Die HSH Nordbank wird den Zwischenbericht zum 30. September 2011 am 9. Dezember 2011 veröffentlichen.


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