HSH Nordbank: Wachstum auch 2008 stabil

"BIP steigt um 2,5 Prozent" - Zinsstruktur- Prognose

Hamburg/Kiel, 25. Mai 2007 - „Die konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone wird sich 2007/08 als robust erweisen“, ist sich Thomas Koch, Finanzmarkt-Analyst der HSH Nordbank, sicher. Die dämpfenden Effekte durch die Fiskalpolitik (Stichworte: Mehrwertsteuer-Erhöhung in Deutschland und Sparhaushalt in Italien) seien offenbar gut von der Konjunktur verkraftet worden. Der Aufschwung sei inzwischen selbst tragend, sodass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im laufenden Jahr um rund 2,5 Prozent zulegen dürfte. Zwar habe die Eurozone ihren zyklischen Wachstumshöhepunkt inzwischen wohl überwunden, meint Koch, „doch rechnen wir angesichts eines sich bessernden Arbeitsmarktes und einer anhaltend guten Investitionsneigung auch 2008 mit einem Wachstum von gut 2,5 Prozent“. Wesentlich höhere Expansionsraten des BIP seien angesichts der wachstumshemmenden Strukturprobleme derzeit aber unwahrscheinlich. Die insgesamt gute Konjunkturentwicklung deute somit auf eine Ausdehnung des Zinsabstandes zwischen den zehn- und zweijährigen Anleihen, des sogenannten 10-2-Spreads.

Die HSH Nordbank rechnet mit einer Inflationsrate von knapp 2 Prozent Ende 2007. Derzeit sehe die Europäische Zentralbank (EZB) die Preisgefahren in erster Linie in administrativen Preiserhöhungen und Steuereffekten sowie in den Energiepreisen. Auch die steigenden Preise für die private Vorsorge könnten sich negativ auswirken. Dennoch sollte die Preisentwicklung im Großen und Ganzen mit den Stabilitätsvorstellungen der Notenbank vereinbar sein. Die Inflationserwartungen dürften sich deshalb in Grenzen halten. „Positiv wird sich die von uns unterstellte weitere Aufwertung des EUR gegenüber. dem USD auswirken. Auch 2008 und 2009 dürften die Verbraucherpreise um die 2 Prozent steigen, 2008 wohl unterhalb dieser Marke“, prognostiziert der Analyst. Die Abwesenheit von Inflationsängsten spreche gegen eine stark restriktive Geldpolitik und somit auch gegen eine Inversion der Kurve vom kurzen Ende her.


Auch die Amplitudengröße des Konjunkturzyklus spiele für den 10-2 Spread eine Rolle. Je kräftiger und ausgeprägter die Amplituden, desto kräftiger die geldpolitische Reaktion. Die von der HSH Nordbank unterstellten Wachstumsraten implizierten auch für die Zeit bis 2009 keine kräftigen Amplituden. Auch dies spreche nicht für eine Überreaktion der Notenbank, die zu einer nachhaltigen Verflachung führen könnte.


Die EZB werde angesichts der günstigen Konjunkturdaten die Leitzinsen weiter anheben. Hierfür spreche ihre betont „hawkishe“ Rhetorik und die zunehmenden Verweise auf die Relevanz der monetären Säule für die Geldpolitik. Thomas Koch: „Wir erwarten einen Anstieg der Leitzinsen auf 4,25 Prozent bis Ende 2007. Anfang 2008 könnte noch ein letzter Zinsschritt folgen. Dann wäre die Geldpolitik leicht restriktiv. Danach sollte die EZB aber eine Politik der ruhigen Hand bevorzugen und die Leitzinsen auf ihrem Niveau belassen.“ Hierfür sprächen die moderate zyklische Abschwächung der Konjunktur und die Abwesenheit von übermäßigen Preisrisiken. In 2009 werde ausgehend von den USA auch in der EWU Leitzinsfantasie aufkommen. Dies spräche für eine steilere Zinsstrukturkurve.


Die absolute Höhe des Zinsniveaus beeinflusse ebenfalls den 10-2 Spread. Je höher das allgemeine Zinsniveau, desto größer dürfte der Spread ausfallen. Die HSH Nordbank geht vor dem Hintergrund der beschriebenen Geldpolitik von einem vergleichsweise niedrigen Zinsniveau aus. Dieser Effekt begünstige eher eine flache Zinskurve.


„Alles in allem erwarten wir bis 2009 keine ausgeprägte Inversion der Zinsstrukturkurve. Auch eine anhaltende Verflachung erscheint uns unter den genannten Erwartungen eher unwahrscheinlich“, resümiert Koch. Ausgehend von den von der HSH Nordbank unterstellten Leitzinsanhebungen der EZB sei eine vorübergehende leichte Inversion der Kurve 10-2 im Sommer 2007 möglich. Die sei jedoch keinesfalls ein Zeichen einer bevorstehenden Rezession, sondern eher technisch bedingt. Der Analyst: „Im Zuge der von uns unterstellten Normalisierung der US-Zinsstruktur (die US-Notenbank wird im 2. Halbjahr eine moderate Leitzinssenkungen vornehmen, was erfahrungsgemäß die Inversion der Kurve aufhebt) dürfte in erster Linie das „lange Ende“ der Euro-Bonds-Kurve Auftrieb erhalten und zu einer merklichen Zunahme der Kurvensteilheit führen.“


Die HSH Nordbank AG ist eine starke Geschäftsbank im Norden Europas. Sie verfügt über eine Bilanzsumme von 190 Mrd. €. Mit rund 4.400 Mitarbeitern betreut die Bank ihre Firmenkunden und vermögenden Privatkunden rund um den Globus mit einer breiten Palette hochwertiger Bankdienstleistungen. In ihrer Kernregion Hamburg und Schleswig-Holstein ist sie für Firmenkunden Marktführer. Die HSH Nordbank ist ein anerkannter Partner der Kapitalmärkte. International liegt der Schwerpunkt auf Transport und Immobilien. Im Transportbereich deckt die HSH Nordbank die gesamte Wertschöpfungskette ab und ist weltweit größter Schiffsfinanzierer. Im Immobiliengeschäft zählt die HSH Nordbank als Dienstleister rund um die Immobilie zu den stärksten Banken in Deutschland.


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