HSH Nordbank im ersten Quartal besser als Plan

Zins- und Provisionsüberschuss gestiegen Sparprogramm zeigt erste Wirkung Finanzmarktkrise belastet weiter

Hamburg/Kiel, 19. Mai 2009 - Trotz anhaltend schwierigen Marktumfelds ist es der HSH Nordbank gelungen, das erste Quartal 2009 besser als Plan abzuschließen.

Dies ist vor allem Folge eines sich positiv entwickelnden Zinsüberschusses und eines stabilen Provisionsergebnisses. Das Ergebnis vor Steuern ist mit -188 Mio. Euro (Vorjahr: -91 Mio. Euro) negativ, jedoch um rund 60 Millionen Euro besser ausgefallen, als es die Planung der Bank vorgesehen hatte. Im Ergebnis vor Steuern enthalten sind Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 28 Mio. Euro und Aufwendungen in Höhe von 20 Mio. Euro für die Inanspruchnahme und Bereitstellung der Garantien des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin). "Das Ergebnis im ersten Quartal zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aber es zeigt auch, dass wir nicht nachlassen dürfen, die Neuausrichtung unserer Bank mit Hochdruck und Konsequenz fortzusetzen", sagt der Vorstandsvorsitzende Dirk Jens Nonnenmacher. "Jeder Tag zählt. Insbesondere beobachten wir die Entwicklung der Risiken im Kreditersatzgeschäft und im klassischen Kreditgeschäft."


Operative Erträge gestiegen

Der Zins- und Provisionsüberschuss liegt im ersten Quartal 2009 mit 534 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 435 Mio. Euro. Der Bank ist es in den zurückliegenden Monaten gelungen, der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung angemessene Risikoprämien zu erzielen. Ein weiterer Grund für den Anstieg im Zins- und Provisionsergebnis sind gestiegene Erlöse aus Zinsabsicherungsgeschäften für Kunden über alle Unternehmensbereiche hinweg.

Demgegenüber steht – wie bereits mehrfach berichtet – eine deutlich höhere Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Während diese im Vergleichsquartal des Vorjahres noch bei 61 Mio. Euro lag, erhöhte die Bank sie im ersten Quartal 2009 deutlich auf 424 Mio. Euro. Die HSH Nordbank trägt damit der angespannten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der bestehenden Unsicherheit im Markt weiter Rechnung. Die gebildete Einzelrisikovorsorge entwickelt sich hierbei planmäßig.

Die Summe aus Handelsergebnis und Ergebnis aus Finanzanlagen verbesserte sich im Berichtszeitraum um rund 170 Mio. Euro auf -88 Mio. Euro. Die darin verarbeiteten Belastungen aus dem Kreditersatzgeschäft summieren sich auf 341 Mio. Euro und sind damit höher als geplant.


Sparprogramm beginnt zu greifen

Der Verwaltungsaufwand ist im abgelaufenen Quartal um rund 13 Prozent auf 214 Mio. Euro gesunken (Vorjahr: 246 Mio. Euro). Damit zeigt das im September 2008 verabschiedete Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsprogramm Wirkung. Der Rückgang von 32 Mio. Euro verteilt sich mit 14 Mio. Euro auf den Personalaufwand und mit 18 Mio. Euro auf den Sachaufwand. Der Rückgang der Personalkosten ergibt sich im Wesentlichen aus der gegenüber Dezember 2008 um 440 gesunkenen Zahl der Mitarbeiter. 255 Mitarbeiter zählen dabei zur Spielbankengruppe Schleswig-Holstein, die im Geschäftsjahr 2009 nicht mehr zum Konsolidierungskreis zählt. „Die strikte Begrenzung von allen Kostenarten im Rahmen der Fokussierung des Geschäftsmodells werden den Verwaltungsaufwand in 2009 und in den Folgejahren nachhaltig weiter entlasten“, so Nonnenmacher.


Kapitalquoten leicht gesunken

Die Finanzmarktkrise und die Konjunkturschwäche wirkten sich im ersten Quartal 2009 auch auf die Entwicklung wesentlicher Kapitalkennziffern der HSH Nordbank aus. Die Kernkapitalquote inklusive Marktrisikoposition erreichte 6,8 Prozent (31. Dezember 2008: 7,5 Prozent) und die Eigenmittelquote sank auf 10,1 Prozent (31. Dezember 2008: 11,6 Prozent ). Durch die geplante Kapitalisierung der Bank um drei Mrd. Euro sowie die geplante Ländergarantie in Höhe von 10 Mrd. Euro werden die Kernkapitalquote und die Eigenmittelquote deutlich steigen.


Stabile Ertragsentwicklung in den Marktbereichen

Die operative Geschäftstätigkeit in den Marktbereichen der HSH Nordbank hat sich im ersten Quartal 2009 positiv entwickelt. Der Ertrag aller Marktbereiche zusammen stieg um rund 40 Prozent auf 417 Mio. Euro (Vorjahr: 299 Mio. Euro). Dieser deutliche Anstieg ist vor allem einem erfreulichen Geschäftsverlauf in den auch künftig zur Kernbank zählenden Kundenbereichen Shipping, Transport, Energy, und Immobilien geschuldet. Ebenfalls erfreulich hat sich das kundenorientierte Kapitalmarktgeschäft der HSH Nordbank entwickelt. Zusammen erzielten diese Bereiche einen Ertrag von 294 Mio. Euro (Vorjahr: 241 Mio. Euro). Lediglich in den Bereichen Corporates und Private Banking gingen die Erträge im ersten Quartal auf Jahresbasis zurück. Im Bereich Private Banking ging der Ertrag aufgrund eines rückläufigen Wertpapier- und Einlagengeschäfts um gut ein Drittel auf 14 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 20 Mio. Euro). Im Firmenkundengeschäft sorgte die allgemeine Investitionszurückhaltung im Unternehmenssektor für eine verhaltene Kreditnachfrage. Dennoch lag der Gesamtertrag im Bereich Firmenkunden mit 108 Mio. Euro nur knapp unter dem Vergleichswert des Vorjahres (Vorjahr: 116 Mio. Euro). Die Erträge im Bereich Sparkassen blieben indes mit rund 9 Mio. Euro weitgehend konstant (Vorjahr: 10 Mio. Euro).

Der Bereich Shipping steigerte trotz anhaltend schwierigem Umfelds für die internationale Seeschifffahrt seine Erträge um rund ein Drittel auf 107 Mio. Euro (Vorjahr: 79 Mio. Euro). Gleiches gilt für den Bereich Energy, der nach 24 Mio. Euro im Vorjahresquartal nun einen Gesamtertrag in Höhe von 32 Mio. Euro erzielte. Hier wie auch in den anderen Bereichen leistete den Hauptbeitrag der Zinsüberschuss, der von Einnahmen aus zahlreichen im Geschäftsjahr 2008 realisierten und begonnenen Projekten im In- und Ausland profitierte. Ebenfalls positiv wirkte sich die Entwicklung des US-Dollar-Wechselkurses zum Euro auf unsere internationalen Aktivitäten aus. Der Unternehmensbereich Transport hat in den ersten drei Monaten 2009 Erträge in Höhe von 44 Mio. Euro erwirtschaftet (Vorjahr: 48 Mio. Euro). Verantwortlich für den leichten Rückgang sind niedrigere Provisionseinnahmen und geringere Zusatzerträge aus dem Cross-Selling-Geschäft aufgrund eines geringeren Neugeschäfts bei Flugzeug-, Infrastruktur- und Eisenbahnfinanzierungen. Im Segment Real Estate, welches das Finanzierungsgeschäft der HSH Nordbank im Immobilienbereich sowie die Aktivitäten der Tochtergesellschaft HSH Real Estate AG umfasst, hat die Bank im ersten Quartal 2009 einen Gesamtertrag in Höhe von 111 Mio. Euro erzielt (Vorjahr: 90 Mio. Euro).

Der Finanzmarktbereich der HSH Nordbank hat ohne die Abschreibungen auf das Kreditersatzgeschäft in den ersten drei Monaten 2009 ein positives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 197 Mio. Euro erzielt (Vorjahr: 36 Mio. Euro). Die Entwicklung des Cross Selling-Geschäfts, also der Vertrieb von Kapitalmarktprodukten an die Kundenbereiche der Bank, blieb im ersten Quartal trotz des eingeschränkten Neukreditgeschäfts mit 41 Mio. Euro stabil (Vorjahr: 42 Mio. Euro). Gefragt waren vor allem Geschäfte zur Begrenzung von Marktpreisrisiken, insbesondere zur Zins-, Währungs- und Rohstoffsicherung.


Bankensektor bleibt weiter schwierig

Die HSH Nordbank geht davon aus, dass sich die Weltwirtschaft – nicht zuletzt infolge der weit reichenden Stabilisierungsmaßnahmen durch Notenbanken und Regierungen – in der zweiten Jahreshälfte allmählich stabilisieren wird. Trotz der Erholungstendenzen zum Ende des ersten Quartals bleibt das Jahr 2009 für den gesamten Bankensektor schwierig. Der markante Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität wird sich weiterhin spürbar auf das Kreditgeschäft auswirken. Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Risiken und der schwierigen Refinanzierungsbedingungen wird die HSH Nordbank im Neugeschäft weiterhin selektiv und risikobewusst vorgehen. Der hohe Zinsüberschuss im ersten Quartal zeigt aber, dass die HSH Nordbank in der Lage ist, in der aktuellen Marktphase Chancen zu nutzen. „Operativ ist die HSH Nordbank jetzt solider aufgestellt. Unsere Aufgabe ist es daher, uns weiter auf unsere Kernkompetenzen zu konzentrieren. Die ersten Schritte zur strategischen Neuausrichtung der Bank sind bereits getan. Diesen Weg werden wir konsequent fortführen und den Abbau nichtstrategischer Portfolien in den kommenden Monaten forcieren“, so Nonnenmacher.

Gewinn- und Verlustrechnung
in Mio. Euro
Q1/2009 Q1/2008 Veränderung
in %
Zinsüberschuss 483 387 +24,8
Risikovorsorge im Kreditgeschäft -424 -61 >100
Zinsüberschuss nach Risikovorsorge im Kreditgeschäft 59 326 -81,9
Provisionsüberschuss 51 48 +6,3
Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen 44 14 >100
Handelsergebnis 181 -248 >-100
Ergebnis aus Finanzanlagen -269 -10 >100
Verwaltungsaufwand -214 -246 -13,0
Sonstiges betriebliches Ergebnis 8 25 -68,0
Restrukturierungsaufwand -28 - -
Aufwand für öffentliche Garantien -20 - -
Ergebnis vor Steuern -188 -91 >100
Ertragsteuern -72 13 >-100
Konzernüberschuss -260 -78 >100
Den Anteilen in Fremdbesitz zurechenbares Konzernergebnis -21 -1 >100
Bilanzkennziffern
HSH Nordbank Konzern
31.03.2009 31.12.2008
Bilanzsumme (in Mrd.Euro) 206,8 208,4
Geschäftsvolumen (in Mrd. Euro) 232,8 237,8
Kernkapitalquote*(%) 6,8 7,5
Eigenmittelquote* (%) 10,1 11,6
Mitarbeiter** 4630 5070

* inklusive der Marktpreispositionen; seit 1. Januar 2008 ermittelt die HSH Nordbank die Quoten gemäß den Anforderungen nach Basel II
**Vollzeitarbeitskräfte, inkl. Auszubildende; FTE

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