Röttgen verteidigt Stromrabatte: „Das müssen wir ausfechten!“

Ehemaliger Umweltminister fordert, Vergünstigungen für energieintensive Betriebe gegen Widerstände aus Brüssel durchzusetzen
Hochrangige Expertenrunde diskutiert in Fellbach mit Unternehmern aus der Region über Energiewende
Olympiasiegerin Britta Steffen: „Wir müssen alle an einem Strang ziehen!“


Hamburg/Kiel, 14. November 2013 - Die Energiewende hat Deutschland viel Anerkennung im Ausland gebracht. Zugleich steht das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf europäischer Ebene derzeit heftig in der Kritik, weil es bestimmte Unternehmen von der Öko-Umlage ausnimmt. Doch diesem Gegenwind aus Brüssel dürfe sich die Politik nicht beugen, forderte der ehemalige Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen vor Unternehmern in Fellach. „Wir wollen die energieintensive Industrie halten, das müssen wir mit der Europäischen Kommission durchfechten“, sagte er auf einer Podiumsdiskussion der Mittelstandsinitiative Unternehmer Positionen Nord der HSH Nordbank.

„Deutschland ist mit der Energiewende ein internationales Referenzmodell“, befand Röttgen am Mittwochabend in Fellbach bei Stuttgart und betonte die Verantwortung, die daraus erwachse. „Das heißt auch: Wenn wir scheitern, scheitern wir nicht für uns allein.“ Der Ausbau der Erneuerbaren Energien, so der ehemalige „Minister der Energiewende“, komme mit einem Anteil von 25 Prozent an der Stromproduktion viel schneller voran als angenommen. Die Energiewende sei kein rückholbares Projekt, sondern müsse beherzt voran getrieben werden, um für Unternehmen verlässliche Bedingen zu schaffen. „Investitionssicherheit ist das höchste Gut“, so Röttgen.

Britta Steffen begann vor vier Jahren, sich für die Kampagne „100 % erneuerbar“ zu engagieren. „Da hatte ich schnell den Beinamen Ökotussi weg“, erinnerte die Weltklasse-Schwimmerin mit einem Schmunzeln. Seit Fukushima habe sich vieles geändert, doch noch immer wird ihrer Meinung nach bei der Energiewende zu sehr auf das Negative geschaut. „Deutschland hat sich gut positioniert“, befand die mehrfache Olympiasiegerin und forderte mehr Mut zum Wandel: „Wir müssen alle an einem Strang ziehen, wenn die nachfolgenden Generationen noch so leben wollen wie wir.“

„Im Ausland wird die deutsche Energiewende mit großem Interesse und Bewunderung verfolgt“, berichtete im Anschluss Norbert Schwieters, Leiter des Bereichs Energiewirtschaft bei PricewaterhouseCoopers, der sein Unternehmen im Weltenergierat vertritt, und goss sogleich Wasser in den Wein. „Es gibt ein Problem, wenn die Politik Subventionen abbauen und Verbraucher entlasten will: Der Investitionsbedarf ist riesig“, mahnte Schwieters. Während in den USA durch den Ausbau der Schiefergasförderung billige Energie und die Unabhängigkeit vom Öl gesichert seien, sei das Thema „Fracking“ in Deutschland vom Tisch. Umso bedeutsamer sei die Entwicklung alternativer Energien, so Schwieters: „Wichtig ist, die Subventionen langsam zurück zu fahren, aber zeitgleich Innovationen zu fördern.“

„Wir wollen keine Subventionen, sondern einen fairen Wettbewerb – bei Kohle und anderen Energien sind die Subventionen viel höher“, sagte Ove Petersen, Gründer und Geschäftsführer von GP Joule. Das Unternehmen plant und organisiert den Bau großer Energieprojekte. Viele Arbeitsplätze in der Region hingen bereits von den erneuerbaren Energien ab. „Was wir machen, hat nicht nur den Sinn des Geldverdienens“, so Petersen. Doch auch kleinere Investitionen in Erneuerbare Energien, zum Beispiel in Solarcarports, lohnten sich auch in finanzieller Hinsicht.

Cornelia Daheim, Geschäftsführerin bei Z_Punkt, einer international tätigen Beratungsfirma für strategische Zukunftsfragen, forderte weniger Diskussionen über die Energiewende und dafür mehr Pragmatismus. „Was Strom im Jahr 2030 kostet, weiß niemand“, so die Beraterin. „Diese Unsicherheit sollten Unternehmen gezielt angehen – sei es durch Absicherung oder Eigenproduktion.“ Mit fossilen Energieträgern allein sei den Herausforderungen der Zukunft nicht zu begegnen.

Mit der Mittelstandsinitiative Unternehmer Positionen Nord (UP°) unterstreicht die HSH Nordbank ihre Positionierung als Bank für Unternehmer. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt liegt in Hamburg und Schleswig-Holstein sowie in den prosperierenden Metropolen des Landes. In Zusammenarbeit mit dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) und dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) bietet die Initiative ein umfangreiches Informationsangebot zu unternehmerischen Fragestellungen. Mit hochwertigen Veranstaltungen schafft sie ein exklusives Forum zum Meinungsaustausch mit namhaften Experten sowie dem Top-Management und Spezialisten der HSH Nordbank. Zentrale Informationsplattform ist die Internetseite www.unternehmerpositionen.de


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