Elbvertiefung und Nord-Ostsee-Kanal haben höchste Priorität
HSH Nordbank veröffentlicht Ergebnisse der ersten Marktexpertise Infrastruktur
Norddeutsche Unternehmen und Interessenvertretungen fordern zügigen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur
Maritime Projekte stehen dabei auf Platz eins
Unternehmen drohen mit Abwanderung
Hamburg/Kiel, 20. Februar 2014 - Für die Unternehmen und Interessenvertretungen in der Metropolregion Hamburg ist die zügige Umsetzung maritimer Infrastrukturprojekte in Norddeutschland von höchster Priorität. Dabei stehen die Elbvertiefung sowie der Ausbau und die Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) an erster Stelle.
Das ergibt die erstmals von der HSH Nordbank AG veröffentlichte Marktexpertise zum Thema „Infrastruktur in Norddeutschland“, die ein aktuelles Stimmungsbild von
Befragt wurden Führungskräfte der Top 50 Unternehmen aus dem Verkehrssektor in Norddeutschland sowie Interessenvertretungen, die mehrere tausend Unternehmen – und damit hunderttausende Arbeitsplätze – aus der Metropolregion repräsentieren.
Als weitere notwendige Infrastrukturprojekte in Norddeutschland wurden von Unternehmen und Interessenvertretungen der Ausbau und die Modernisierung der Hamburger Hafenbahn, die Umsetzung der Y-Trasse als Bahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke im Hamburger und Bremer Hinterland sowie die Realisierung der A 26 mit der Fortführung als Hafenquerspange priorisiert.
Weiter folgen der Ausbau der Autobahn A7 nördlich von Hamburg auf drei Spuren, die Elbquerung im Verlauf der A 20 westlich von Hamburg, der Neubau der Hamburger Köhlbrandbrücke sowie mit geringster Priorität die feste Fehmarnbeltquerung zwischen Deutschland und Dänemark.
Laut Umfrage stimmen 69 Prozent der Kunden und 77 Prozent der Interessenvertretungen einer Vertiefung der Elbe grundsätzlich zu, damit Schiffe mit bis zu 14,50 Metern Tiefgang tidenunabhängig den Hamburger Hafen erreichen können. Ohne eine Fahrrinnenanpassung verliere der Hamburger Hafen an Umschlag und werde künftig nicht mehr von Großcontainerschiffen angelaufen. Darin sind sich die befragten Kunden und Interessenvertretungen gleichermaßen einig.
Der zügige Ausbau des NOK findet einen noch größeren Zuspruch: Für ihn haben sich 81 Prozent der Kunden und sogar 92 Prozent der Interessenvertretungen ausgesprochen. Eine Verzögerung oder ein Ausbleiben des NOK-Ausbaus hätte zur Folge, dass die Ostseehäfen ihren wichtigsten Zubringer verlieren, Hamburg an Bedeutung im Welthandel einbüßt und Arbeitsplätze verloren gehen, so die Ergebnisse der Marktexpertise. Auch die zunehmenden Liniendienste, die mit Großcontainerschiffen den Ostseeraum mit Asien verbinden, könnten den NOK nicht ersetzen.
Norddeutschland verliert Wirtschaftskraft
„Eine zukunftsgerichtete Verkehrsinfrastruktur ist unabdingbare Voraussetzung für den betrieblichen Erfolg der Unternehmen und damit für die Attraktivität der Metropolregion als Wirtschaftsstandort“, erklärt Patrick Miljes, Bereichsleiter Energy & Instfrastructure bei der HSH Nordbank AG. „Die von uns befragten Unternehmen und Interessenvertretungen drohen sogar damit, dass Firmen abwandern und die Region an Wirtschaftskraft verliert, wenn eine zeitnahe Realisierung notwendiger Infrastrukturprojekte im Norden ausbleibt.“
Unternehmen und Interessenvertretungen der Region sind sich zu 100 Prozent einig, dass die Umsetzung von Infrastrukturprojekten in Deutschland zu lange dauern. Schuld daran seien vor allem die langwierigen Planungsverfahren. Weitere wichtige Argumente seien das Fehlen von finanziellen Mitteln und die falsche Einschätzung von Kosten bei der Auftragsvergabe. Der Einfluss von Naturschützern wird laut Marktexpertise von den Kunden jedoch nicht als entscheidender Faktor gesehen.
Refinanzierung über ÖPP und Lkw-Maut
„Vor allem aus Sicht der Interessenvertretungen wird Norddeutschland nicht ausreichend berücksichtigt, wenn es um die Vergabe der Infrastruktur-Mittel des Bundes geht“, nennt Miljes ein weiteres Ergebnis der Umfrage.
Die Mehrheit der befragten Kunden stelle sogar die reine staatliche Bereitstellung und den Betrieb der Verkehrsinfrastruktur in Frage und fordere stattdessen eine teilweise Privatisierung in Form von öffentlich-privaten Partnerschaften (ÖPP). „Mit unseren Experten stehen wir auch für diese Finanzierungsformen gern zur Verfügung.“
Auch eine Ausweitung der Lkw-Maut sehen über die Hälfte der Kunden und der Interessenvertretungen als eine sinnvolle Maßnahme, um weitere Einnahmen für die Verkehrsinfrastruktur zu generieren. Allerdings habe die Mehrheit der Befragten nicht den Eindruck, dass die Einnahmen durch Lkw-Maut in Deutschland auch tatsächlich in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zurückfließen, so der Bank-Experte.
Die in dieser Pressemitteilung enthaltenen Informationen sind kein Verkaufsangebot für jedwede Art von Wertpapieren der Hamburg Commercial Bank AG. Wertpapiere der Hamburg Commercial Bank AG dürfen nicht ohne Registrierung gemäß US Wertpapierrecht in den USA verkauft werden, es sei denn ein solcher Verkauf erfolgt unter Ausnutzung einer entsprechenden Ausnahmevorschrift.
Diese Presseinformation kann zukunftsgerichtete Aussagen enthalten. Diese Aussagen basieren auf unseren Einschätzungen und Schlussfolgerungen aus uns zum jetzigen Zeitpunkt vorliegenden Informationen, die wir als zuverlässig erachten. Zukunftsgerichtete Aussagen beinhalten sämtliche Informationen, die nicht lediglich historische Fakten wiedergeben, einschließlich Informationen, die sich auf mögliche oder erwartete zukünftige Wachstumsaussichten und zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen beziehen.
Solche zukunftsgerichtete Aussagen stützen sich auf Schlussfolgerungen, die sich auf zukünftige Ereignisse beziehen und hängen ab von Ungewissheiten, Risiken und anderen Faktoren, von denen eine Vielzahl außerhalb der Möglichkeit unserer Einflussnahme steht. Entsprechend können tatsächliche Ergebnisse erheblich von den zuvor getätigten zukunftsgerichteten Aussagen abweichen. Wir können keine Haftung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit dieser Aussagen oder das tatsächliche Eintreten der gemachten Angaben übernehmen. Des Weiteren übernehmen wir keine Verpflichtungen zur Aktualisierung der zukunftsgerichteten Aussagen nach Veröffentlichung dieser Information.