„Sie sollten vor Ort sein, wo andere noch zögern“

Dr. Thomas Mirow ermutigt Mittelstand zu Engagements in Afrika und Schwellenmärkten

HSH Nordbank-Aufsichtsratschef diskutierte mit Experten Chancen und Risiken in den Emerging Markets

Jungheinrich-Vorstand Dr. Volker Hues: „Man muss in den Ländern produzieren und auch dort entwickeln.“


Hamburg/Kiel, 20. Februar 2014 - Die Schwellenländer galten in der Vergangenheit als potentieller Wachstumsmotor für den deutschen Mittelstand. Doch nun kommt es in einigen der Länder zu politischen Unruhen. Großinvestoren ziehen Geld ab, Währungen geraten unter Druck. Manche Experten vergleichen die Situation mit der Lage vor der Asienkrise Ende der neunziger Jahre. „Sie sollten vor Ort sein, wo andere noch zögern. Sie sollten gründlich abwägen und wagen, was andere sich noch nicht zutrauen“, ermutigte Dr. Thomas Mirow Unternehmer zu wohl überlegten Engagements in den Emerging Markets. Die aufstrebenden Länder holten in großen Schritten auf und hätten neben Rohstoffen zunehmend auch intellektuelles Kapital zu bieten, so der Aufsichtsratschef der HSH Nordbank. „Die Schwellenländer können eine Antwort auf den weltweiten Fachkräftemangel sein.“

Auf der 10. Podiumsdiskussion der Mittelstandsinitiative Unternehmer Positionen Nord der HSH Nordbank zum Thema „Abnehmer oder Angreifer – wie die Schwellenländer den Mittelstand beeinflussen“ ermutigte der ehemalige Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung die norddeutschen Unternehmer, sich in unbekannte Gefilde vorzuwagen. „Afrika boomt“, befand Mirow. Ausländische Investoren engagierten sich im großen Stil auf dem Kontinent, doch Deutschland sei dabei kaum vertreten. „Ghana oder Nigeria sind für den deutschen Mittelstand attraktive Länder“, sagte Hamburgs langjähriger Senator und begründete dies nicht nur mit großen Bergbau- und Hafenprojekten. „Die Nachfrage nach Konsumgütern steigt ebenfalls. Es gibt auch in Afrika eine wachsende Mittelschicht.“

Ein Gabelstapler in China ist anders als ein Gabelstapler in Deutschland. Mit dieser überraschenden Feststellung verdeutlichte Dr. Volker Hues, Finanzvorstand bei der Hamburger Jungheinrich AG, weshalb es für sein Unternehmen so wichtig sei, in den aufstrebenden Ländern vor Ort zu sein. „Um den Markt zu verstehen, reicht es nicht, in dem Land zu fertigen. Sie müssen auch dort entwickeln“, erklärte Hues, dessen Unternehmen im vergangenen Jahr in China ein neues Werk eröffnete. Der Fortschritt des Infrastrukturausbaus sei beeindruckend, so der Vorstand. „Wir sind von Asien überzeugt!“ Dies gelte leider nicht für alle früheren Hoffnungsträger im gleichen Maße, berichtete Hues und verwies auf Erfahrungen in Südamerika, wo der Gabelstaplerhersteller seit Jahren mit großen Widerständen zu kämpfen habe. „Brasilien ist für mich das Land der ewigen Zukunft. Doch diese Zukunft ist bislang nie eingetreten.“

Das Reich der Mitte ist derweil offenbar dabei, selbst dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten den Rang abzulaufen. Dr. Tom A. Rüsen, Direktor des Wittener Instituts für Familienunternehmen, berichtete: „Familienunternehmen sind heute bereits stärker in China tätig als in Nordamerika“. Er berief damit sich auf eine aktuelle Umfrage seines Hauses unter Familienunternehmen mit mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Das schnellste Wachstum verzeichneten heute demnach die Mittelstands-unternehmen, die in China, Südamerika und anderen Schwellenländern vertreten seien.

Vor unternehmerischer Blauäugigkeit warnte auch Dr. Wan-Hsin Liu. „Unternehmen können deutsche Produkte nicht einfach eins zu eins in China verkaufen“, erklärte die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. Nur wer den Markt und die Menschen kenne, könne auf Erfolge in dem großen Land hoffen. Als typisches Beispiel für kulturelle Fallstricke nannte die Wissenschaftlerin ein Kosmetikunternehmen, das mit Bräunungscreme auf dem chinesischen Markt zu reüssieren hoffte. Ein von vorneherein untauglicher Versuch, so Liu: „In China gilt Blässe als Schönheitsideal.“

Mit der Mittelstandsinitiative Unternehmer Positionen Nord (UP°) unterstreicht die HSH Nordbank ihre Positionierung als Bank für Unternehmer. In Zusammenarbeit mit dem Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) und dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) bietet die Initiative ein umfangreiches Informationsangebot zu unternehmerischen Fragestellungen. Mit hochwertigen Veranstaltungen schafft sie ein exklusives Forum zum Meinungsaustausch mit namhaften Experten sowie dem Top-Management und Spezialisten der HSH Nordbank. Zentrale Informationsplattform ist die Internetseite www.unternehmerpositionen.de

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