Windenergie: Deutschland bleibt der Spitzenreiter beim Ausbau in Europa

  • Windstudie der HSH Nordbank beleuchtet Wachstumschancen
  • Onshore-Strom ist so kostengünstig wie nie zuvor
  • Förderung durch Ausschreibungsverfahren gelingt individueller
  • Akteursvielfalt in der Bundesrepublik wird geringer

Hamburg/Kiel, 26. September 2016 - Deutschland ist und bleibt der wichtigste Windmarkt in Europa und auch der mit Abstand größte Windstromproduzent. Im vergangenen Jahr wurden in der Bundesrepublik knapp 88 TWh (Terawattstunden) aus Windenergie erzeugt. Dies belegt die aktuelle Windstudie der HSH Nordbank, die anlässlich der WindEnergy Hamburg 2016 erscheint.

Die Bank ist seit rund 30 Jahren in der Finanzierung von Projekten der Erneuerbaren Energien aktiv, gehört damit zu den Pionieren dieser Branche - und ist einer der drei führenden Finanzierer von Wind- und Solarprojekten in Europa. Die jetzt vorliegende Studie, die bereits zum zehnten Mal veröffentlicht wird, beleuchtet die Marktperspektiven für insgesamt 19 europäische Länder.

Rekordniveau erreichte der Zubau bei den Windenergieanlagen (WEA) 2015 in Europa mit 13,8 GW (Gigawatt) vor allem deshalb, weil auch Deutschland mit 6,0 GW beziehungsweise einem Anteil von 43 % den gesamten europäischen Zuwachs vorantrieb. Auf Platz zwei und drei folgten Polen und Frankreich mit jeweils 1,1 GW beziehungsweise 8 % Anteil, gefolgt von Großbritannien mit knapp 1 GW (7 %). Weiterhin großes Wachstum erwartet Lars Quandel, Leiter Energie & Versorger der HSH Nordbank, neben Deutschland auch in Frankreich und Skandinavien. „In diesen Märkten sehen wir auch für unsere Bank Potenzial für weitere Projektfinanzierungen“, sagte er bei der Vorstellung der Windstudie.

Die Windenergie an Land ist in Europa noch effizienter und kostengünstiger geworden: In einigen Ländern sind die Stromgestehungskosten bereits auf unter 5 ct/kWh gesunken. Dadurch nimmt auch der Förderbedarf ab. Durch die Weiterentwicklung der Fördersysteme - ab 2017 gilt der Auktionszwang - können die Mittel außerdem künftig noch kosteneffizienter eingesetzt werden.

Die Weiterentwicklung der Anlagentechnik erschließt neue Potenziale - auch an windschwächeren Standorten. WEA mit einer Nabenhöhe von 150 Metern und Rotor-Durchmessern von mehr als 120 Metern sind im Binnenland keine Seltenheit mehr. Deutschland gilt als Pionierland bei der Nutzung der Windenergie mit Groß-Anlagen – auch dank der staatlichen Förderung, die in den 1990er Jahren eingeführt und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Langfristig sieht die Windstudie der HSH Nordbank zudem große Potenziale im Repowering: Weniger große neue Anlagen ersetzen dabei viele kleine Anlagen an besten Windstandorten. Die Nutzung der Windenergie auf See wird dank der technischen Weiterentwicklungen ebenfalls deutlich günstiger werden.

Das langfristige Wachstum beim Ausbau der Windenergie wird durch ambitionierte Klimaschutzziele für die nächsten drei Jahrzehnte unterstützt – die EU-Länder werden die Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien erheblich steigern müssen. Um dies zu erreichen, muss fast jedes Land seine eigene Energiewende organisieren. Das bedeutet, dass der Zubau aktiv gestaltet und koordiniert werden muss. Die Stichworte hier lauten Netzintegration, Nachfrageflexibilisierung, Elektrifizierung der Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien und Steigerung der Energieeffizienz.

Windstrom wird zusehends voll in die Strommärkte integriert und benötigt an Land immer weniger staatliche Förderung. Das ab Januar 2017 geltende neue Ausschreibungsverfahren, das bei der Förderung der Erneuerbaren Energien die weitgehend feste EEG-Vergütung ablösen wird, wird gleichzeitig dazu führen, dass schwächere, weniger effiziente Projekte aus dem Markt verdrängt werden. Lars Quandel: „Die Akteursvielfalt, wie wir sie heute kennen, wird sich dadurch reduzieren.“ Doch es sei zu erwarten, dass sich das Auktionsverfahren nach kurzer Zeit etabliere. Mit Sicherheit lasse sich heute sagen, so Quandel, „dass die Windenergie auch in den nächsten Jahren ihre Erfolgsgeschichte fortschreibt“.

Das Fazit der Windstudie der HSH Nordbank: Windenergie ist erwachsen geworden; sie ist eine Schlüsseltechnologie für die Beherrschung des Klimawandels und wird weltweit nachhaltig weiter ausgebaut werden.

Die Windstudie finden Sie hier

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