Ergebnisplus der Kernbank 2016 Basis für € 121 Mio. Konzern­gewinn vor Steuern

  • Vorsteuergewinn Kernbank 639 (Vj. 204) Mio. Euro
  • Nettoergebnis im Konzern bei 69 (98) Mio. Euro
  • Risikovorsorge erneut hoch – allein 2 Mrd. Euro Neubildung für Shipping-Altlasten
  • Harte Kernkapitalquote steigt auf gute 14,1 (12,3) %
  • CEO Ermisch: „Starke Kernbank hat Wachstumspotenzial und ist Basis für den komplexen Eigentümerwechsel 2018"

Hamburg/Kiel, 30. März 2017 - Eine erfreuliche Entwicklung im Kundengeschäft, konsequente Einsparungen sowie der weitere Abbau von Altlasten haben 2016 für den Konzern der HSH Nordbank zu einem Vorsteuerergebnis von 121 (450) Mio. Euro beigetragen, das wie erwartet unter dem sehr hohen und von Sondereffekten begünstigten Vorjahreswert liegt.

Der unverändert starke Zuspruch unserer gewerblichen Immobilienkunden sowie ein spürbarer Anstieg im Neugeschäft mit den meist mittelständischen Unternehmenskunden und das gute Ergebnis aus Treasury & Markets prägten den Vorsteuergewinn der Kernbank von 639 (204) Mio. Euro, ohne Aufwendungen für Restrukturierung, Privatisierung und den Großteil der Garantiegebühren. Zugleich hat die HSH Nordbank 2016 ihre Kapitalkennziffern erneut über die vom Markt geforderten Werte hinaus klar verbessert und schafft damit im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Voraussetzungen für den 2018 vorgesehenen Eigentümerwechsel. Denn die Kernbank hat die erheblichen Belastungen aus der Abbaubank – für alte Schifffahrtsengagements wurden 2016 knapp zwei Milliarden Euro neue Risikovorsorge gebildet – mehr als ausgeglichen.

"Die HSH Nordbank hat im Jahr 2016 ihre operative Leistungsfähigkeit dank einer außergewöhnlich hohen Kundenbindung unter Beweis gestellt. Dabei haben wir die Kosten im Griff und die Bank zeigt trotz des herausfordernden Umfelds im Shipping erneut gestärkte Kapitalkennziffern. Die Kernbank hat Wachstumspotenzial. Aber die Altlasten aus den Jahren vor 2009 sowie die komplexe Garantie aus eben diesem Jahr bleiben eine große Bürde auf dem Weg zum 2018 anstehenden Eigentümerwechsel. Die Privatisierung ist alles andere als ein Selbstläufer und fordert alle Stakeholder", sagte Stefan Ermisch, Vorstandsvorsitzender der HSH Nordbank. „Jetzt geht es darum, die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein auch künftig zu unterstützen, damit der schwierige Weg in die Privatisierung ─ der allen Beteiligten viel abverlangen wird ─ gelingt.“

Konzern von Kernbank gestützt – Forderungsvolumen sinkt wie geplant

Das Ergebnis vor Steuern der HSH Nordbank von 121 (450) Mio. Euro hat sich in einem herausfordernden Umfeld zufriedenstellend entwickelt, blieb jedoch unter dem hohen Vorjahreswert, der von positiven Sondereffekten aus der Neubewertung von Hybridinstrumenten und der Auflösung von Garantieprämien profitierte. Das Konzernergebnis setzt sich zusammen aus dem signifikanten Gewinn der Kernbank in Höhe von 639 (204) Mio. Euro sowie den negativen Ergebnissen aus der Abbaubank mit -299 (173) Mio. Euro und „Sonstige und Konsolidierung“ mit -219 (73) Mio. Euro, jeweils vor Steuern. Nach Steuern weist die HSH Nordbank für das Geschäftsjahr 2016 einen Konzerngewinn von 69 (98) Mio. Euro aus.

Der Gesamtertrag im Konzern liegt mit 921 (1.296) Mio. Euro erwartungsgemäß unter Vorjahresniveau und wird vom Zinsüberschuss in Höhe von 607 (1.032) Mio. Euro getragen. Den Erträgen aus dem operativen Geschäft und Einmaleffekten wie beispielsweise dem Verkauf von Schuldscheindarlehen steht der spürbare Rückgang des zinstragenden Forderungsvolumens aufgrund von Sanierungen und Risikovorsorgebildung für Altlasten in der Abbaubank entgegen.

Einsparerfolge bei Sach- und Personalkosten ─ Hohe Privatisierungskosten

Das strikte Kostenmanagement der Bank zeigt sich im Verwaltungsaufwand, der mit -634 (-634) Mio. Euro auf Vorjahresniveau gehalten wurde. Denn von den Abschreibungen in Höhe von -100 (-55) Mio. Euro waren allein -66 Mio. Euro außerplanmäßig für die Neubewertungen von Sachanlagen. Die ambitionierten Ziele für den operativen Personal- und Sachaufwand wurden vollständig erreicht. Geringere Gebäudekosten führten in Summe zu einem spürbar gesunkenen Sachaufwand von -278 (-302) Mio. Euro und das, obwohl dieser hohe Aufwendungen für aufsichtliche und rechnungslegungsbezogene Anforderungen enthielt. Im rückläufigen Personalaufwand von -256 (-277) Mio. Euro zeigt sich die im Vergleich zum Jahresultimo 2015 um 220 reduzierte Mitarbeiterzahl auf jetzt 2.164 Vollzeitarbeitskräfte. Im Restrukturierungsergebnis machen sich mit -110 (-31) Mio. Euro hohe Kosten für Restrukturierung und Privatisierung deutlich bemerkbar.

Kernbank mit deutlichem Vorsteuergewinn ─ Neugeschäft ausgebaut

Die Kernbank erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn vor Steuern von 639 Mio. Euro und liegt damit deutlich über dem Vorjahreswert von 204 Mio. Euro. Zu diesem starken Ergebnis haben alle Geschäftsbereiche der Kernbank sowie die Realisierung von stillen Reserven beigetragen. In einem von Niedrigzins und hohem Wettbewerb geprägten Markt ist die Kernbank mittlerweile voll etabliert und hat Wachstumspotenzial.

Den Großteil des spürbar gestiegenen Gesamtertrags der Kernbank in Höhe von 1.003 (850) Mio. Euro lieferte der verbesserte Zinsüberschuss von 649 (509) Mio. Euro. Weitere Komponenten des Gesamtertrags sind Verkäufe von Wertpapieren und Schuldscheindarlehen, das Handelsergebnis mit 186 (232) Mio. Euro sowie der Provisionsüberschuss mit 83 (92) Mio. Euro. Das Neugeschäft der HSH Nordbank verlief im Jahr 2016 robust und wurde unter teilweise schwierigen Marktbedingungen sogar leicht auf 8,9 (8,8) Mrd. Euro ausgebaut.

Im Segment Unternehmenskunden trägt die branchenfokussierte Geschäftsstrategie Früchte mit einem Neugeschäfts-Plus von 19 Prozent zum Vorjahr. In einem von hoher Liquidität auf Unternehmensseite geprägten Marktumfeld wurden die Neuabschlüsse spürbar auf 3,8 (3,2) Mrd. Euro gesteigert. Maßgeblich dazu beigetragen haben Finanzierungen von Windenenergie-Projekten in Deutschland und Skandinavien mit 1,3 Mrd. Euro. Die Bereiche Industrie & Dienstleistungen sowie Handel & Ernährung schlossen jeweils Neugeschäft von 0,8 Mrd. Euro ab. Im Bereich Logistik & Infrastruktur wurden unter anderem Fernwärmenetze und Schienenverkehrsprojekte in Höhe von 0,7 Mrd. Euro finanziert. Das erfolgreiche Neugeschäft erhöht den Kreditbestand im Segment Unternehmenskunden auf 14,2 (13,9) Mrd. Euro (EaD, Exposure at Default), das Ergebnis vor Steuern stieg auf 89 (77) Mio. Euro.

In der gewerblichen Immobilienfinanzierung spiegelt sich einmal mehr die seit Jahr-zehnten gewachsene exzellente Positionierung der HSH Nordbank. Neben den konstant guten Neuabschlüssen in der norddeutschen Kernregion verlief auch das Geschäft in den westdeutschen Metropolregionen und mit internationalen Investoren erfolgreich. Gleichwohl wurde das Neugeschäftsvolumen mit Blick auf den Marktzyklus gesteuert und nur moderat auf 4,6 (4,5) Mrd. Euro ausgebaut. Hohe reguläre und außerordentliche Tilgungen konnten damit kompensiert werden, so dass sich der Kreditbestand leicht auf 12,5 (12,3) Mrd. Euro (EaD) erhöhte. Mit 148 (131) Mio. Euro vor Steuern trägt der Bereich Immobilienkunden wesentlich zum Ergebnis der Bank bei.

Im Segment Shipping schrieb die Kernbank mit Blick auf die andauernd schwierige Marktlage in der Schifffahrt ein bewusst nur reduziertes Neugeschäft von 0,3 (0,8) Mrd. Euro mit internationalen Adressen guter Bonität. Weiter reduzierte Altlasten sowie die Zuordnung von Shipping-Engagements zur Abbaubank verringerten das Bestandsvolumen auf 7,1 (8,4) Mrd. Euro und steigerten die Qualität im Portfolio: rund 90 Prozent der Kredite sind performant.

Das Segment Treasury & Markets erzielte ein Ergebnis vor Steuern von 298 Mio. Euro und übertraf den Vorjahreswert von 162 Mio. Euro damit deutlich. Treiber dieser guten Entwicklung waren das Einlagengeschäft mit Sparkassen und institutionellen Kunden sowie der Vertrieb von Kapitalmarktprodukten. Verkäufe von Schuldscheindarlehen und Wertpapieren trugen darüber hinaus zum Ergebnisanstieg in diesem Segment bei.

Die Bilanzsumme der Kernbank reduzierte sich aufgrund des forcierten Bestandsab-baus im Segment Shipping leicht auf 48 (49) Mrd. Euro. In den Bereichen Immobilienkunden und Unternehmenskunden wurden die Bestände aufgrund der guten Kundenbindung und den lebhaften Neuabschlüssen leicht gesteigert.

Anhaltend hohe Risikovorsorge für Schiffskredite in der Abbaubank

Angesichts der anhaltend schwierigen Entwicklung im Schifffahrtsmarkt wurden erneut hohe zusätzliche Einzelwertberichtigungen in Höhe von -1.999 Mio. Euro vor Garantie für Shipping gebildet. Zugleich wurden Portfoliowertberichtigungen in Höhe von 237 Mio. Euro aufgelöst, so dass insgesamt ein Saldo von -1.762 Mio. Euro in die Risikovorsorge eingestellt wurde. Mit einem Anteil von 98 Prozent entfiel dieser Vorsorgebedarf nahezu vollständig auf Shipping-Altkredite in der Abbaubank. Auflösungen im Bereich Immobilienkunden, Unternehmenskunden und Aviation in Höhe von insgesamt 185 Mio. Euro führten zu einer Risikovorsorge vor Garantie im Konzern in Höhe von -1.577 Mio. Euro. Dem standen 1.733 Mio. Euro aus der Kompensation für das garantierte Portfolio (inkl. Devisenergebnis und Sicherungswirkung aus dem Kreditderivat) und Effekten aus der Verlustabrechnung im Zusammenhang mit der Ländertransaktion gegenüber, sodass eine positive Risikovorsorge im Kreditgeschäft von 156 (304) Mio. Euro ausgewiesen wurde.

NPE sinkt auf € 14,6 Mrd., Kernbank davon nur € 1 Mrd. – Gute Coverage Ratios

Die leistungsgestörten Engagements der HSH Nordbank (Non-Performing Exposure) sind mit 13,6 Mrd. Euro fast vollständig in der Abbaubank gebündelt und geben den Blick frei auf die weitestgehend unbelastete Kernbank, die nur noch NPE von 1 Mrd. Euro aufweist.

Im Zuge der ebenso umfassenden wie konservativen Dotierung für die Risikovorsorge ergeben sich konzernweit komfortable Abdeckungsquoten (Coverage Ratios) für dieses leistungsgestörte Portfolio, ermittelt aus dem Verhältnis von NPE zu der darauf gebildeten Risikovorsorge.

Allein für die leistungsgestörten Schifffahrtsengagements in der Gesamtbank von 9,0 Mrd. Euro besteht eine Risikovorsorge von 5,4 Mrd. Euro und folglich eine hohe Abdeckungsquote von 60 Prozent. Bezogen auf alle NPEs im Konzern ist diese Quote immer noch bei guten 48 Prozent, hier korrespondieren 14,6 Mrd. Euro mit 7,1 Mrd. Euro Risikovorsorge.

Kernkapitalquote und Leverage Ratio verbessert

Die harte Kernkapitalquote (CET1-Quote, phase in) steigt auf gute 14,1 (12,3) Prozent und ist auf das erfreuliche Jahresergebnis sowie auf die deutlich verringerten Risikopositionen durch die Ländertransaktion und den regulären Altlastenabbau zurückzuführen. Die Leverage Ratio, die das Kernkapital ins Verhältnis zum Geschäftsvolumen setzt, verbesserte sich weiter auf sehr solide 7 Prozent (31.12.2015: 6,3 Prozent) und liegt damit klar über den Anforderungen.

Gewinn- und Verlustrechnung (Mio. €) 2016 2015 Veränderung
in %
Zinserträge 3.466 4.397 -21
Negative Zinsen aus Geldanlagen und Derivaten -191 -55 >100
Zinsaufwendungen -2.733 -3.443 -21
Positive Zinsen aus Geldaufnahmen und Derivaten 183 29 >100
Ergebnis aus Hybriden Finanzinstrumenten -118 104 >-100
Zinsüberschuss
 
607
 
1.032
 
-41
 
Provisionsüberschuss 87 114 -24
Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen -4 12 >-100
Handelsergebnis 88 84 5
Ergebnis aus Finanzanlagen 140 54 >100
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen 3 - >100
Gesamtertrag
 
921
 
1.296
 
-29
 
Risikovorsorge im Kreditgeschäft 631 -354 >-100
Sicherungswirkung aus Kreditderivat Zweitverlustgarantie -475 658 >-100
Verwaltungsaufwand -634 -634 -
Sonstiges betriebliches Ergebnis 58 38 53
Aufwand für Bankenabgabe u. Einlagensicherung -56 -50 12
Ergebnis vor Restrukturierung und Privatisierung
 
445
 
954
 
-53
 
Ergebnis aus Restrukturierung und Privatisierung -110 -31 >-100
Aufwand für öffentliche Garantien -214 -473 -55
Ergebnis vor Steuern
 
121
 
450
 
-73
 
Ertragsteuern -52 -352 -85
Konzernergebnis
 
69
 
98
 
-30
 
Den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss zurechenbares Konzernergebnis
2 -1 >100
Den HSH Nordbank-Aktionären zurechenbares Konzernergebnis 67 99 -32


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Weitere Kennzahlen des HSH Nordbank Konzerns 31.12.2016 31.12.2015
Bilanzsumme (in Mrd.Euro) 84,4 97,0
RWA nach Garantie (in Mrd. Euro) 28,6 37,4
Harte Kernkapitalquote (CET1-Kapitalquote, phase in) (%) 14,1 12,3
Kernkapitalquote (%) 18,7 16,4
Gesamtkennziffer (%) 24,8 20,6
Mitarbeiter/-innen (VAK) 2.164 2.384
Cost-Income-Ratio 65 48


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