Claudia Lemlihi
Leitung Marketing & Communications
Hamburg ist unsere Heimat. Als in Norddeutschland verwurzeltes Unternehmen gehören Weltoffenheit und eine internationale Sicht auf die Dinge zu unserem Selbstverständnis. Dies betrifft nicht nur unsere geschäftlichen Aktivitäten bei der internationalen Finanzierung von Immobilienprojekten, Schiffsengagements oder Infrastrukturvorhaben. Sondern auch die Bereiche, in denen wir engagiert und mit fester Überzeugung gesellschaftliche Verantwortung übernehmen: wir nehmen unsere Corporate Social Responsibility sehr ernst.
Dabei liegen uns soziale Belange, der Sport und die Kultur besonders am Herzen. Gerade die schwierige Zeit der Corona-Pandemie lehrt uns, dass wir über unseren eigenen Kosmos hinausdenken müssen.
Kultur und Sport – das sind in allererster Linie Ausdruck von Verständigung über jegliche Unterschiede hinweg und Aushängeschilder einer offenen Gesellschaft. Sie liegen uns besonders am Herzen. Im Einklang mit unseren Corporate Social Responsibility-Leitlinien möchten wir mit unserem Sponsoring einen Beitrag hier in unserer Region leisten. Folgende Projekte und Organisationen unterstützen wir bereits seit vielen Jahren oder Jahrzehnten – auch das ein Beweis für unsere gelebte CSR und unsere überzeugte und treue Haltung als Partner, Sponsor und Förderer.
Seit jeher engagieren sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank und die HCOB selbst im sozialen Bereich. Dieses Engagement hat im Zuge der Corona-Pandemie nochmals zugenommen. Seit Ausbruch der Krise hat die Bank bereits zwei Mal ein umfangreiches Spendenpaket für eine Reihe gemeinnütziger Organisationen im Norden auf den Weg gebracht. Insgesamt 23 Vereine, Gesellschaften und Stiftungen aus Hamburg und Schleswig-Holstein erhielten etwa im Rahmen der beiden Spendenaktionen jeweils zwischen 40.000 Euro und 100.000 Euro für ihre wertvolle Arbeit. Die Träger haben unterschiedliche Schwerpunkte und engagieren sich für bedürftige Ältere, Kinder in Not oder aus sozial benachteiligten Verhältnissen, Opfer häuslicher Gewalt, Wohnungslose sowie Menschen mit Beeinträchtigungen und ihre Familien.
Die Hamburg Commercial Bank unterstützt ebenfalls Opfer des Krieges in der Ukraine, in dem sie 100.000 Euro an verschiedene Hilfsorganisationen gespendet hat. Diese tragen auf verschiedene Art und Weise dazu bei, das unermessliche Leid der vom Krieg betroffenen Menschen zumindest etwas zu lindern. Diese Organisationen helfen vor Ort und unterstützen Geflüchtete in den angrenzenden Ländern durch die Lieferung von Nahrungsmitteln und Medikamenten.
Grand Slam-Feeling am Rothenbaum! Die Hamburg European Open 2022 fanden als "Combined" statt. Das bedeutet, dass Männer und Frauen vom 16. bis 24. Juli 2022 parallel in der Hansestadt spielten. Das letzte Mal in der Geschichte des Sandplatzklassikers war dies 1978 der Fall. "Ich bin überglücklich, dass uns dies gemeinsam mit unseren Partnern gelungen ist. Für mich ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen! Ein kombiniertes Turnier ist für mich das ultimative Produkt für Tennisfans", sagte Turnierdirektorin Sandra Reichel. Die Hamburg European Open befinden sich nun in illustrer Gesellschaft in der Turnierlandschaft. Es gibt nur fünf weitere "Combined" in Europa: Wimbledon, die French Open, die beiden Masters-Turniere in Rom und Madrid sowie Eastbourne (England).
Für Hamburg Commercial Bank ein guter Grund, ihr Engagement für Corporate Citizenship "kombiniert" mit Chancengleichheit für alle Geschlechter fortzusetzen.
Auch im Jahr 2023 wird das HCOB-Sponsoring erneuert. Advantage, Hamburg!
Mit der Elbphilharmonie besitzt Hamburg nicht nur ein neues spektakuläres Architektur-Wahrzeichen, sondern auch eines der besten Konzerthäuser der Welt. Das Programm präsentiert das Beste, was die internationale Musikszene zu bieten hat und reicht von Klassik über Jazz bis hin zu Weltmusik und Pop.
Gleichzeitig gestalten die hochrangigen Orchester der Stadt, wie das NDR Elbphilharmonie Orchester, das Philharmonische Staatsorchester und die Hamburger Symphoniker, eigene Konzertreihen.
Die Hamburg Commercial Bank unterstützt die Elbphilharmonie als „Classic Sponsor“ seit der Eröffnung 2016.
Die Hamburg Commercial Bank fördert über ihre 1992 von der LB Kiel gegründete Kunst-stiftung die zeit¬genössische bildende Kunst und Kultur in Schleswig-Holstein. Die Stiftung ermöglicht es einem Kurator, ein dem Stiftungs¬zweck entsprechendes Kunst¬programm zu erarbeiten und umzu¬setzen.
Im Kern des Stiftungszwecks geht es dabei vor allem um die Förderung junger, talentierter Künstlerinnen und Künstler. Besonders der Start in diesen so erfüllenden wie ebenso mit vielen Unwägbarkeiten verbundenen Beruf erfordert Mut und eine starke, fördernde Hand. Wir reichen sie gern.
fördert über ihre 1992 von der LB Kiel gegründete Kunststiftung die zeitgenössische bildende Kunst und Kultur in Schleswig-Holstein. Die Stiftung ermöglicht einem Kurator, ein dem Stiftungszweck entsprechendes Kunstprogramm zu erarbeiten und umzusetzen.
Der Stiftungszweck wird insbesondere verwirklicht durch Maßnahmen, die den begabten künstlerischen Nachwuchs fördern, er umfasst nicht den Ankauf von Kunstwerken.
Kuratorium:
Ulrik Lackschewitz, Vorsitzender des Kuratoriums
Karin Prien, Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein
Dr. Bernd Brandes-Druba, seit 1996 Geschäftsführender Vorstand der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein (Kiel) und Stiftungsberater im Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein
Dr. Ulrich Junghölter
Dagmar Linden M.A.
Vorstand:
Angela Giacomin
Nicole Neumann
Programm 2022: „WIR! Welten in Resonanz“
In unserer vielfältigen Welt gibt es viele Lebensbereiche, die untereinander kaum Berührungspunkte haben. Barrierefreiheit – auch im übertragenen Sinn – existiert oft nicht. So ist Inklusion und Kunst ein Begriffspaar, das selten in Verbindung tritt. An diesem Punkt startet das Kunstprojekt „WIR!“, das die Kunststiftung der Hamburg Commercial Bank für Schleswig-Holstein dieses Jahr fördert.
Die Abkürzung „WIR!“ steht dabei für „Welten in Resonanz“. In dem Projekt begegnen sich Lebenswelten, die sonst kaum zueinander finden. Möglich wird das, weil die beiden Künstlerinnen Chili Seitz und Ute Diez aus Kiel gemeinsam mit einer Gruppe von Menschen mit Behinderung in Workshops ein Kunstwerk entwickeln. Geplant ist eine interaktive und barrierefreie Installation, die erst dann vollständig wird, wenn die Betrachter:innen aktiv werden. Sie soll aus verschiedenen Teilen an unterschiedlichen Orten bestehen. Die Objekte sind miteinander verbunden, reagieren aufeinander, sie ermöglichen Resonanz. Als Abschluss des Projekts ist eine Vernissage im November 2023 geplant.
Die bildenden Künstlerinnen Seitz und Diez erarbeiten seit 2014 als „büro für nichtlineares denken“ künstlerische Strategien, die Bezüge zur Gesellschaft und zum Alltäglichen suchen. Zudem unterstützt Laura Schwörer, Bildungsfachkraft am Institut für Inklusive Bildung in Kiel und ebenfalls Künstlerin, die Workshops. Moderiert werden die Workshops von Silke Adam, Fachfrau für „Unterstützte Kommunikation“ und „Leichte Sprache“. Alle anderen Teilnehmer:innen sind Mitarbeitende der Stiftung Drachensee, die unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen. Die Stiftung Drachensee ist eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen mit Angeboten in den Bereichen Arbeit, Bildung, Wohnen und Freizeit.
Das Projekt „WIR!“ wird von der HCOB Kunststiftung für Schleswig-Holstein mit knapp 45.000 Euro gefördert. Die Stiftung unterstützt seit gut 30 Jahren diverse Kunstprojekte in Schleswig?Holstein. „Der inklusive und integrative Ansatz des Projekts hat uns sehr überzeugt“, sagte Ulrik Lackschewitz, Risikovorstand und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Hamburg Commercial Bank. „‘WIR!‘ leistet einen wichtigen Beitrag zu einer gemeinsamen, inklusiven Arbeit und lotet neue Dimensionen aus. Wir freuen uns, dass unsere Stiftung dabei unterstützen kann.“
Kuratiert wird das Projekt von Gesa Kobs, der Geschäftsführerin des Instituts für inklusive Bildung an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der IIB2 gGmbH, sie hat das Projekt auch entwickelt.
Progamm 2021: "sinn.vor.ort"
Programm 2019: "Studio 15 | 25"
Unter dem Titel „Studio 15 │25“ kuratierte Dr. Michael Fuhr ein Kunstprogramm für die Kunststiftung für das Jahr 2019.
Es war ein landesweit einmaliges Programm, das Künstler mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 25 Jahren zusammenbrachte.
Dr. Michael Fuhr, Direktor des Museumsberg Flensburg hat für die Kunststiftung ein innovatives, attraktives Konzept entwickelt, das sowohl die beteiligten Künstler als auch die jungen Teilnehmer in einmaliger Weise auszeichnet. Im Laufe des Jahres 2019 wurden 10 Workshops von Künstlern für junge Menschen durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Workshops wurden bis zum Jahresende ausgestellt. Das Museum stellte für das Projekt durchgehend zwei Räume im Hans-Christiansen-Haus zur Verfügung. Zwischen den Workshops bot ein Rahmenprogramm in den Ausstellungsräumen Möglichkeiten des Austauschs mit einem breiten Publikum.
In den Workshops konnten Jugendliche, Azubis, Studenten und junge Erwachsene im Museum authentische Originale erleben, sie konnten Künstler kennen lernen und mit diesen gemeinsam arbeiten. Die Teilnehmer bekamen die Chance, selbst künstlerisch tätig zu werden und ihren persönlichen Zugang zur Kunst zu finden. Professionelle Kunstvermittler organisierten und begleiteten die Workshops und die Veranstaltungen des Rahmenprogramms.
In den Workshops entstanden Kunstwerke oder multimediale Dokumentationen. Wechselnde Präsentationen zeigten die Werke der Teilnehmer bzw. die Dokumentation ihrer Aktionen. So entstand eine sich ständig verändernde Ausstellung unter aktiver Beteiligung der Projektteilnehmer und der Besucher. Die Räume blieben die ganze Zeit für das breite Publikum zugänglich.
Es ist das erste Projekt der Kunststiftung, das bewusst auf die Hereinführung junger Menschen zwischen 15 und 25 Jahren in das Museum abzielte.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Webseite Studio 15 | 25
Programm 2017-2018: "Wie real ist die Zukunft? – Digitalisierung beeinflusst Generationen"
Das kommende Programm der Kunststiftung befasst sich mit neuen Wahrnehmungen der Wirklichkeit und beleuchtet damit einen neuen Aspekt von zeitgenössischer Kultur.
Eduard Thomas, Direktor des Mediendoms der Fachhochschule, Kiel konnte mit seinem Projektvorschlag das Kuratorium der Kunststiftung überzeugen, die Fördermittel für das Jahr 2018 für die Erforschung der Fragestellung "Wie real ist die Zukunft?" einzusetzen. Entstehen soll ein Film, der das Thema aus Sicht der Studierenden des Fachbereichs Kultur- und Wissenschaftskommunikation für ein großes nicht-wissenschaftliches Publikum aufbereitet. Der Kurzfilm wird im Mediendom der Fachhochschule Kiel präsentiert und in nationalen und internationalen Netzwerken eine große Verbreitung finden.
Das Projekt startet im kommenden Wintersemester mit einer Recherchephase, in der die umfangreichen Facetten der "digitalen Revolution" erschlossen werden. Wie verändern digitale Entwicklungen global gesellschaftliche Prozesse und fast alle Lebensbereiche, z.B. soziales Miteinander und Gesundheit, Produktionsabläufe und globale Vertriebsstrukturen? Wie wird die menschliche Kultur beeinflusst und wie real ist damit die Zukunft? Es liegt nahe, diese Fragestellungen auf der Basis der Ideen und Lebensziele von jungen Menschen nachzugehen, die sich in ihrer eigenen Lebensplanung digitalen Medien zugewandt haben. Ausgehend von den Wurzeln der digitalen Welt mit ihren ersten Visionen und Irrtümern soll sich der inhaltliche Bogen über absehbare Entwicklungen, Chancen und auch Gefährdungen spannen, die sich im Blick voraus entfalten.
Ziel ist, einen Computeranimationsfilm als 360-Grad-Kuppelproduktion mit 3D-Sound sowie eine Version für interaktiv nutzbare Virtual-Reality-Brillen herzustellen. In der Konzeption sind nicht nur zeitgemäße, sondern innovative Ansätze zu entwickeln, um der auf die Zukunft gerichteten Orientierung des Themas auch in der Umsetzung gerecht zu werden.
Der Mediendom der FH Kiel verfügt über umfangreiche Produktionserfahrung und erhielt international renommierte Auszeichnungen. "Mit der Umsetzung der Ergebnisse in audiovisuelle Medien wird die wissenschaftliche Arbeit für das Publikum hautnah erlebbar und über Netzwerke weltweit zugänglich gemacht", sagt Torsten Temp, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung. Es ist das erste Projekt seit Gründung der Stiftung, das "Virtual-Reality" fördert und von einem Professor für Kultur- und Wissenschaftskommunikation kuratiert wird.
Programm 2015-2017: „Marina“
Georg Fritzsch, Generalmusikdirektor am Theater Kiel, ist für die Jahre 2016/2017 zum Kurator der Kunststiftung HSH Nordbank berufen worden. Auf Vorschlag von Herrn Fritzsch wird das Projekt „Marina“, gemeinsam mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern der Akademien am Theater Kiel e.V. umgesetzt.
Die Auftragsarbeit „Marina“ ist angelehnt an das berühmte Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans Christian Andersen und ist ein ganz besonderes Vorhaben. Denn erstmalig werden die jungen Mitglieder aller Sparten der Akademien am Theater Kiel e.V. gemeinsam auf der großen Bühne des Schauspielhauses stehen und ein Stück zur Premiere bringen. Für das Stück konnten Komponist Bernd Wilden und seine Frau, Librettistin Imke Wilden, gewonnen werden.
Die Produktion wird wie eine reguläre Großproduktion mit Regisseurin, Bühnen- und Kostümbildner, Choreografin sowie musikalischer Leitung entwickelt und umgesetzt – alle drei Abteilungen – Kinder- und Jugendchor, Ballettakademie sowie Orchesterakademie – studieren ihre jeweiligen Aufgaben gemeinsam mit den Profis ein, bevor es dann ab ca. Frühjahr/ Sommer 2017 zu den großen Endproben auf der Bühne des Schauspielhauses geht. In der Gemeinschaftsproduktion werden so über 70 Kinder und Jugendliche auf der Bühne und im Orchestergraben des Schauspielhauses zu erleben sein. Premiere ist im Juni 2017.
Der Verein Akademien am Theater Kiel e.V wurde von Mitarbeitern des Theaters Kiel ins Leben gerufen und bietet jungen Menschen einen kostenfreien Zugang zur persönlich-künstlerischen Weiterentwicklung mit professioneller Unterstützung im Kinder- & Jugendchor, der Orchesterakademie oder der jüngsten Sparte für Ballett.
Die Kunststiftung HSH Nordbank ermöglicht diese Produktion indem sie die Fördermittel für zwei Jahre zur Verfügung stellt. Es ist bereits die zweite Zusammenarbeit zwischen dem Theater Kiel und der Kunststiftung HSH Nordbank. Unter der Leitung des Generalintendanten Daniel Karasek unterstützte die Stiftung 2008 das Nachwuchs-Theaterfestival „Feuertaufe“ mit allen Sparten des Theaters Kiel.
Musikalische Leitung Moritz Caffier | Regie Nele Tippelmann
Choreographie Victoria Lane Green | Bühne Stefanie Klie | Kostüme Sabine Keil
Premiere: 18. Juni 2017 im Schauspielhaus Kiel
Programm 2012-2014: „Landessprachen“
„Landessprachen“ heißt das Projekt der Kunststiftung HSH Nordbank. Das umfangreiche Programm für die Jahre 2012 bis 2014 wurde entwickelt von Professor Dr. Dr. h. c. Heinrich Detering, dem kunstsachverständigen Kurator der Stiftung.
Ziel des Projektes ist es, den literarischen Reichtum aufzuzeigen, der sich aus der Vielstimmigkeit der Sprachen und Kulturen des „Grenzlandes“ Schleswig-Holstein ergibt. In vier Bänden wird Detering die deutschen, dänischen und friesischen Literaturen des Landes neu präsentieren. Anschaulich, spannend und leicht verständlich macht er sie damit auch für eine breite Leserschaft zugänglich. Einige Texte finden sich hier erstmals in deutscher Sprache. '
Zum Abschluss wurde am 9. Oktober 2014 in den Räumen der HSH Nordbank in Kiel der letzte Band „Herman Bang. Aus der Mappe. Erzählungen und Betrachtungen“ vorgestellt. Er bietet eine Auswahl von Texten, die der dänische Schriftsteller speziell für die deutsche Leserschaft zusammenstellte. Bei den ausgewählten Novellen in „Aus der Mappe“ handelt es sich überwiegend um Skizzen zu Erzählungen und Romanen Bangs, die Einblicke in die Entstehungsweise literarischer Werke ermöglichen. Bemerkenswert sind die hierzu von Bang verfassten Einleitungstexte, die die behandelten Sujets kommentieren. Psychologisch präzise, oft mit melancholischer Ironie geben seine Betrachtungen Aufschluss über die menschliche Natur und reflektieren literarische und gesellschaftliche Konstellationen der frühen Moderne. Zugleich gewähren sie Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt des Künstlers und Menschen Bang. „Aus der Mappe“ kann somit als ein neuartiges Misch-Genre, als Verbindung von Geschichtensammlung, intellektueller Autobiographie und Selbstporträt angesehen werden. Herausgeber dieses Buches sind Heinrich Detering und Claire-Christin Busche. Dieser Band beschließt also nun die Reihe, die mit zwei Anthologien begann, in denen Bang gleichfalls vertreten ist.
Für „Stimmenvielfalt“, den ersten im September 2012 erschienen Band hat Professor Detering den Flensburger Literaturwissenschaftler Professor Dr. Peter Nicolaisen als Mitherausgeber gewonnen. Den einleitenden Essay dieser Gedicht-Anthologie schrieb die in Cismar lebende Dichterin Doris Runge. Zum ersten Mal überhaupt führt der Band Dichtungen hochdeutscher und niederdeutscher, dänischer, friesischer und ‚sønderjysker’ Verfasser zu einem vielstimmigen Konzert aus vier Jahrhunderten zusammen. Die nicht deutschsprachigen Texte sind dabei sowohl im Original als auch in deutschen Übertragungen erschienen. Der Band ist mit ausführlichen (und leserfreundlichen) Erläuterungen versehen. Er umfasst ca. 650 Seiten und ist im Wachholtz-Verlag, Neumünster, erschienen.
Auf die „Stimmenvielfalt“ folgte im November 2013 die Erzähleranthologie „Klangraum“, die gleichfalls die Vielstimmigkeit des Landes erlebbar macht, und die zugleich Zeugnis ablegt für die Gemeinsamkeiten wir auch für kulturelle und politische Differenzen.
Diese Sammlung zeichnet aber vor allem ein eindrucksvolles Portrait der literarischen Landschaft zwischen zwei Meeren: ihrer Natur, ihrer Geschichte und ihrer Menschen und öffnet buchstäblich einen Klangraum, indem sie Texte auf Deutsch und Dänisch, im Mönchslatein des Mittelalters, auf Niederdeutsch und Friesisch vorstellt.
Mit Beiträgen u.a. von Alfred Andersch, Hans Christian Andersen, Jens Baggesen, Herman Bang, Waldemar Bonsels, Matthias Claudius, Hans Fallada, Johann Hinrich Fehrs, Theodor Fontane, Günter Grass, Klaus Groth, Friedrich Hebbel, Helmold von Bosau, Sarah Kirsch, Wolfgang Koeppen, James Krüss, Günter Kunert, Selma Lagerlöf, Siegfried Lenz, Detlev von Liliencron, Heinrich und Thomas Mann, Jochen Missfeldt, Theodor Mommsen, Erich Mühsam, Adam Olearius, Andrea Paluch, Dirk von Petersdorff, Uwe Pörksen, Franziska zu Reventlow, Theodor Storm, Antje Tadsen, Johann Heinrich Voß und Feridun Zaimoglu.
Mit dem Buch „Die fünffache Seereise. Mit Hans-Christian Andersen in Schleswig und Holstein“, präsentierten die Herausgeber Günter Grass und Heinrich Detering den dritten Band der literarischen Reihe Ende März 2014 im Günter-Grass-Haus in Lübeck.
Kein anderer dänischer Dichter ist so ausdauernd und leidenschaftlich durch Schleswig-Holstein gereist wie Hans Christian Andersen: vom Schloss Breitenburg bei Itzehoe bis zu Schloss Augustenburg, von Kiel bis zu den Halligen, von der Festung in Rendsburg bis zu den ersten Eisenbahnanlagen in Neumünster. Insbesondere die Schleswigschen Kriege waren für Andersen, der die Herzogtümer als einen Teil seiner Heimat erlebte, eine persönliche Katastrophe. Mit allen Kräften schrieb der dänische Patriot gegen den Ungeist eines aggressiven Nationalismus an.
Nun widmen sich Heinrich Detering und Günter Grass dem großen Dichter in einem neuen Kontext. In Die fünffache Seereise haben die Herausgeber schleswig-holsteinische Texte aus Andersens umfangreichem Gesamtwerk ausgewählt und kommentiert. Neben Tagebuchaufzeichnungen und Märchen enthält der vorliegende Band Briefe, Gedichte und Reiseschilderungen Andersens. Ergänzt werden die Texte von der Aufzeichnung eines Gesprächs, einem Gedicht und zahlreichen Illustrationen von Günter Grass.
Begleitend wurden zwei kleinere reich bebilderte Bände gefördert, in denen Karl Ernst Laage über das Privatleben von Theodor Storm ("Theodor Storm privat") und über die Geschichte des Husumer Storm-Hauses ("Theodor Storm Der Dichter und sein Haus") erzählt. Sie sind 2012 und 2013 im Boyens Buchverlag, Heide, erschienen.
Geboren 1959 in Neumünster, ist Professor für Neuere deutsche Literatur und vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen. Er war 10 Jahre Professor an der Universität Kiel (1995 bis 2005) und wurde u.a. 2007 mit dem Wissenschaftspreis der Landeshauptstadt Kiel und 2009 mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. 2013 ernannte ihn die dänische Königin zum Ritter des Dannebrog-Ordens.
In seinen eigenen Gedichten (u.a. in den Bänden "Wrist", 2009 und "Old Glory", 2012) spielen Landschaft und Geschichte Schleswig-Holsteins eine wesentliche Rolle. Seit 2011 ist Professor Detering Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und Präsident der Theodor-Storm-Gesellschaft. Im Wintersemester 2012/13 übernahm er die Kieler Liliencron-Dozentur für Lyrik.
Die weiteren Herausgeber:
Günter Grass, geboren 1927 in Danzig, ist Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Grafiker. 1999 wurde er mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart. Zuletzt erschien von ihm u.a. "Grimms Wörter", der Gedichtband "Eintagsfliegen" und "Hundejahre in drei Büchern". Günter Grass lebt in der Nähe von Lübeck.
Maren Ermisch war Mitarbeiterin im Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum in Lübeck und arbeitet seit 2009 als Literaturwissenschaftlerin an der Universität Göttingen. Sie veröffentlichte Beiträge zu Thomas Mann, zu Literatur und Ökologie und zur Reiseliteratur.
Prof. Dr. Peter Nicolaisen† war Literaturwissenschaftler an den Universitäten Flensburg und Kiel; er veröffentlichte Bücher und Aufsätze zur amerikanischen und deutschen Literatur, auch zur Literatur in Schleswig-Holstein.
Prof. Dr. Karl Ernst Laage, Studium der Germanistik, Latinistik und Slawistik in Kiel und Tübingen, Gründer des Storm-Museums in Husum, Ehren-Präsident der Storm-Gesellschaft, lange Zeit Professor an der Universität Kiel. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Theodor Storm und anderen Themen der Literatur.
Claire-Christin Busche studierte Linguistik, Komparatistik und Skandinavistik in Göttingen. Sie arbeitet an einem Promotionsvorhaben zu Herman Bang.
Programm 2011: „Architectura“
Eine Initiative zur Förderung der öffentlichen Diskussion über Architektur und maritime Urbanistik
Kuratoren: Prof. Dr. Uwe Albrecht, Dr. des Regina Becker
Die Veranstalter, das Kieler Kunsthistorische Institut und die Arthur-Haseloff-Gesellschaft e. V. wollten die Diskussion um die Neugestaltung innerstädtischer Räume intensivieren und die Öffentlichkeit am Image-Wandel Kiels mitwirken lassen. Im Mittelpunkt mehrerer sich einander ergänzender Veranstaltungen wurde dafür im Oktober und Anfang November die dem Raum Gestalt gebende Architektur thematisiert. Damit bildete die Initiative architectura einen Baustein zur 100-Jahrfeier des Kieler Rathauses von Hermann Billing, das städtebaulich zum einen den Wandel Kiels zur Großstadt markiert, zum anderen ein herausragendes Beispiel frühmoderner Architektur ist.
Der Diskurs über Architektur konkretisierte sich in einer öffentlichen Konferenz, einem Workshop und einer Ausstellung:
HORIZONTE – BRÜCKEN – UFER
Städtebau und Landschaftsraum im Zeichen des Meeres
Konferenz
Kieler Rathaus, Fleethörn 9-17, Ratssaal
28. Oktober 2011
Für die öffentliche Konferenz waren namhafte Architekten, Stadtplaner und Wissenschaftler des In- und Auslandes gewonnen worden. Sie widmeten sich Themen wie „Bauen am Wasser“ (Lars Olof Larsson, Wilhelm Berner-Nielsen, Franz-Josef Höing) und „Architekturtheorie in ihrer Relevanz für heutige Architekten“ (Jeroen Goudeau, Veronica Biermann, Charlotte Frank).
KIEL UND SEIN RATHAUS: GESTALT UND WANDEL
Öffentlicher Workshop
HSH Nordbank, Martensdamm 6
5. November 2011
Eingeladen waren Kieler Bürger, Schüler und Studierende, um die architektonischen Strukturen und technischen Besonderheiten des Rathauses, seines unmittelbaren Umfeldes und der weiteren städtebaulichen Rahmenbedingungen unter Beteiligung namhafter Kieler Architekten und Ingenieure zu entdecken und zu erarbeiten. Sie lenkten ihre Aufmerksamkeit in vier Arbeitsgruppen in Zusammenarbeit mit Dieter J. Mehlhorn, Kai Trebes, Inken Detlefsen, Manfred Nagel und Carola Hecht-Nagel auf herausragende Kulturwerte in Geschichte und Gegenwart und skizzierten deren Zukunftsszenarien.
ARCHITECTURA
Werke zur Architektur aus den Sammlungen der Christian-Albrechts-Universität
Ausstellung
Kieler Rathaus, Fleethörn 9-17, obere Rathausrotunde
6.-28. Oktober 2011, Montag bis Freitag 6:00 bis 18:00 Uhr
Die Ausstellung bot eine Enzyklopädie architektonischen Wissens und präsentierte erstmals eine Auswahl der in der Universitätsbibliothek Kiel seit 1665 bewahrten und bis an die Gegenwart herangeführten Sammlung von Werken zur Architektur. Ausgehend von der Theoriebildung über die Vermessungstechnik und über Beispiele städtischer Architektur bis hin zur modernen Wohnung wurde der Blick in acht Kapiteln durch die Zeiten geführt. Die Zeitreise veranschaulichte zudem wie Gegenwartskünstler das baukünstlerische Denken in ihren Arbeiten aufnehmen.
Programm 2009/2010: „Verwehte Orte“
Als Kurator für das Jahr 2009 der Kunststiftung HSH Nordbank wurde der Vorstand und Leitende Direktor der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, Prof. Dr. Herwig Guratzsch berufen, der für die Stiftung ein ambitioniertes Kunstprogramm zur Förderung der aktuellen bildenden Kunst in Schleswig-Holstein entwickelte. Er ist zum 31. Mai 2009 aus den Ämtern in den Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen ausgeschieden und hat die kuratorische Verantwortung für das Projekt ausdrücklich in die Hände seines Nachfolgers gelegt. Herr Dr. Jürgen Fitschen hat sich seit seinem Amtsantritt im September des Projekts angenommen und gemeinsam mit Frau Dr. Uta Kuhl, die interimistisch das Programm verantwortet hat, ambitioniert weiterentwickelt.
Im April 2009 wurden Künstler aus Schleswig-Holstein und Hamburg in einer öffentlichen Ausschreibung aufgerufen, deren Werk sich mit unserer Lebenswelt auseinandersetzt und so eine neue Wahrnehmung für unsere Umgebung weckt. Zugelassen waren alle künstlerischen Medien:
Malerei – Graphik – Fotografie – Installation und Skulptur – Film/Video – Landart und Street art (filmisch oder fotografisch präsentiert).
Es gingen zahlreiche Bewerbungen ein, die im Juli 2009 der Jury präsentiert wurden. Die Jury bestand aus: Dr. Uta Kuhl und Dr. Thomas Gädeke für die Stiftung SHLM Schloss Gottorf, Frau Vera Rachel für die Kunststiftung HSH Nordbank und Dr. Dirk Luckow, Kunsthalle zu Kiel. Es wurden 10 Künstler ausgewählt, die zur Teilnahme eingeladen wurden:
Seit September 2009 arbeiten die Künstler an der Umsetzung zu dem gegebenen Thema, also mit Räumen/Orten/Plätzen oder Landschaften im Lande und lassen diese in ganz verschiedenartigen Formen der Auseinandersetzung in ihre Projektidee einfließen. Darüber hinaus ergibt sich ein konkreter, inhaltlicher und sinnfälliger Bezug zu dem Ort der Ausstellung selbst: zum Schloss, zu den historischen Sälen oder zum Außengelände der Schlossinsel. Es entsteht eine Art „Parcours“, der den Besucher die Werke an unterschiedlichen Orten des gesamten Geländes entdecken lässt.
Ausstellung: 27. Juni bis 31. Oktober 2010 im Schloss Gottorf, in den einzelnen Bereichen der Dauerausstellungen von Kunst und Kultur, Nydamhalle, Galerie der Klassischen Moderne und im Barockgarten.
Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog sowie ein Plan des Parcours.
Programm 2008: „Feuertaufe - Neue Orte. Neue Stücke.“
Für das Jahr 2008 hat der Kurator der Kunststiftung, Daniel Karasek, Generalintendant des Theaters in Kiel das Nachwuchsfestival "Feuertaufe – Neue Orte. Neue Stücke." konzipiert. Es findet statt vom
30. Mai – 7. Juni 2008:
theaterKiel in Zusammenarbeit mit:
Feuertaufe ist Nachwuchstheaterfestival, das vom Theater Kiel inhaltlich erarbeitet wurde und organisatorisch betreut wird. Feuertaufe präsentiert neun Produktionen aus allen Sparten des Theaters Kiel an verschiedenen Orten innerhalb der Stadt.
Es ist dabei in erster Linie ein Forum für junge TheatermacherInnen: Die Stücke werden von RegiestudentInnen inszeniert, die Räume von BühnenbildstudentInnen gestaltet. Neben Mitgliedern der Ensemble und des Orchesters des Theaters Kiel werden vor allem junge Nachwuchskünstler aus Hamburg, Lübeck, Berlin, Dresden und Kiel zum Einsatz kommen. Das Festival bietet Raum für neue künstlerische Ausdrucksformen. Theater wird an theaterfremden Orten präsentiert, die Zuschauer mit innovativen Ästhetiken konfrontiert. Damit trägt Feuertaufe das Theater in die ganze Stadt.
Die Produktionen werden in einem Zeitraum von zwei Wochen erarbeitet. Es wird dabei bewusst auf den Charakter einer Werkstattinszenierung gesetzt.
Die Vorstellungen werden so disponiert, dass es für die Zuschauer möglich ist, innerhalb des Festivals alle Produktionen einmal zu besuchen.
La figlia del mago
Eine Kinderoper „La figlia del mago” („Die Tochter des Zauberers”) von Lorenzo Ferrero (geb. 1951). Das 1981 in Montepulciano uraufgeführte Stück wird in italienischer Sprache aufgeführt, wobei die Handlung durch einen Erzähler verständlich gemacht werden wird.
Ort: Fischmarkt Halle, Wellingdorf, nähe Schwentine
Songs, Drones and Refrains of Death
Als Klassiker der Avantgarde darf das kammermusikalische Stück des amerikanischen Komponisten George Crumb (geb. 1929) gelten: „Songs, Drones and Refrains of Death“ für Bariton, elektronische Instrumente und Schlagzeug auf Gedichte von Federico García Lorca.
Ort: Bar, Hotel MARITIM
Fragmente
Zeitgenössische Avantgarde artikuliert sich in dem spartenübergreifenden „Fragmente“-Projekt, das eine zeitgenössische Komposition mit klassischem Instrumentarium elektronischen Klangexperimenten aus dem Bereich der Multimedialen Komposition gegenüberstellen wird. Außerdem werden zwei Choreografinnen die Transformation vom Ton zur Bewegung erarbeiten.
Ort: Bunker am Hindenburgufer
Thomas Freyer – Separatisten
Eine Plattenbausiedlung irgendwo in Deutschland. Viele Häuser stehen leer, das Viertel soll endgültig „abgewickelt“ werden. Doch als die Abrissmaschinen anrollen, organisieren sich die verbliebenen Bewohner im bewaffneten Widerstand.
Ort: Palette 6, Bergenring, Kiel-Mettenhof
Feridun Zaimoglu / Günter Senkel – Schwarze Jungfrauen
Monologe muslimischer Frauen. Eine Jurastudentin, die Osama bin Laden verehrt und von der islamischen Renaissance träumt, eine andere, die nach einer Affäre mit dem Nachbarn von zu Hause abgehauen ist, eine weitere, zum Islam konvertierte Christin, die nichts von Ausländern hält.
Ort: Diskothek „Weltruf“, Lange Reihe, Kiel
Durringer, Xavier – Die Ausgegrenzten
Durringers Stück ist eine Art Manifest, das die unhaltbare Situation aller fremdstämmigen Franzosen anprangert. Zerrissen zwischen Liebe und Revolte, fordern hier die Figuren des Stückes, eine Existenz in einer menschenfreundlicheren und toleranteren Gesellschaft ein.
Ort: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für anorganische Chemie, Otto Hahn Platz.
Harris, Zinnie – Mittwinter
Das Niemandsland einer vom Krieg zerstörten Stadt. Winter. Am Himmel eine rotglühende Sonne. Oder doch der Mond? Eine Frau zerrt den Kadaver eines Pferdes hinter sich her. Es gibt kaum noch Essen. Ein alter Mann kommt, begleitet von einem kleinen Jungen. Beide haben Hunger. Die Frau tauscht das Pferd gegen das Kind, ihr eigenes ist gestorben. In jedem hat dieser Krieg tiefe Spuren hinterlassen, und schon hat ein neuer angefangen – einer, der größer als der vorherige sein wird und der Menschen nicht mehr braucht.
Ort: Alte Gießerei, Grasweg, Kiel
Murat Kurnaz – Fünf Jahre meines Lebens (Uraufführung)
2001 reist der 19jährige Murat Kurnaz, in Bremen geboren und aufgewachsen, nach Pakistan, um eine Koranschule zu besuchen. Er ahnt nicht, welches Martyrium ihn erwartet – und dass er seine Familie viereinhalb Jahre nicht wiedersehen wird. Murat Kurnaz muss mehr als 1600 Tage die Hölle von Guantanamo ertragen: Verhöre, Folter, Isolationshaft, Käfighaltung, viereinhalb Jahre fast ohne Schlaf.
Ort: Flughafen Holtenau
Jörg Menke-Peitzmeyer – Steht auf, wenn ihr Schalker seid
Chrissi ist Schalke-Fan durch und durch. Das Schalke-Trikot ist ihre zweite Haut und sie lebt für das nächste Spiel am Samstag. Nur im Stadion findet sie Geborgenheit und Zuneigung und nur in der Gemeinschaft lebt sie auf. Ein Stück über die große Leidenschaft Fußball, über ein Leben in Rausch von Spiel zu Spiel, dessen Kehrseite Kontaktarmut und innere Leere ist.
Ort: Räucherei, Kiel-Gaarden
Programm 2007: „Stille - Dirk Reinartz und Schüler“
Die diesjährige Kuratorin der Kunststiftung HSH Nordbank ist die bekannte Bildredakteurin Christiane Gehner. Gemeinsam mit dem Ausstellungskurator Dr. Matthias Harder hat Gehner ein Fotografie-Projekt mit dem Titel „Stille – Dirk Reinartz und Schüler“ verwirklicht. Der Ausstellung zugrunde liegt das Konzept, das der leidenschaftliche Fotograf und engagierte Hochschullehrer Reinartz kurz vor seinem Tod 2004 entwarf.
Reinartz war Professor für Fotografie an der Kieler Muthesius-Kunsthochschule. Neben bisher unveröffentlichten New York-Fotografien aus den 70er Jahren und Bildern der wichtigsten Werkgruppen von Reinartz wird Diplomarbeiten und aktuellen Projekten seiner Schüler Raum gegeben. Zu sehen ist eine Bildgegenüberstellung von Lehrer und Schüler.
Obwohl es Dirk Reinartz nur kurz vergönnt war, an der Muthesius-Kunsthochschule Fotografie zu lehren, hat er seinen Studenten entscheidende Impulse zur Professionalisierung geben können. Viele dieser eigenständigen fotografischen Positionen sind in Norddeutschland entstanden, also gewissermaßen vor der eigenen Haustür – ähnlich wie auch Reinartz selbst arbeitete. Diese stillen Bilder scheinen die Zeit anzuhalten und zugleich offene Gesellschaftsräume zu beschreiben.
Der Titel „Stille“ charakterisiert die langsame wie überlegte fotografische Annäherung von Dirk Reinartz und seinen Schülern an die unmittelbare Umgebung sowie an die leisen Themen, die ihre innere Spannung oft erst auf den zweiten Blick offenbaren. „Wir freuen uns, dass das Projekt von Reinartz in dem Jahr, in dem er 60 Jahre alt geworden wäre, realisiert werden kann. Dass wir dafür zwei so engagierte, hochkarätige Kuratoren gewinnen konnten, die ihn gut gekannt haben und das Projekt in seinem Sinne umsetzen, ist für uns ein besonderer Glücksfall“ sagte Vera Rachel, Vorstand der Kunststiftung HSH Nordbank anlässlich des Pressegesprächs zur Vorstellung der Kuratoren in Kiel.
Gehner begann ihre Karriere in der Bildredaktion des SPIEGEL- Magazins in Hamburg. Nach Stationen bei GEO und Stern wurde sie Leiterin der Bildredaktion beim Spiegel. Sie wechselte zum Magazin MERIAN als stellvertretende Chefredakteurin und Fotodirektorin und kehrte als Fotocheffin 1996 zum Spiegel zurück. Gehner ist Vorsitzende des Kunstvereins „Palais für aktuelle Kunst“ in Glücksstadt, in dessen Nähe sie auch lebt.
Harder ist Kurator der Helmut Newton Stiftung Berlin und lehrt an der Freien Universität Berlin Fotografiegeschichte. Bis 2004 war der promovierte Foto-Historiker Leiter des Palais für aktuelle Kunst Glücksstadt. Vom 18. März bis zum 29. April 2007 war die Ausstellung im Palais für aktuelle Kunst Glücksstadt zu sehen sein. Anschließend wird sie in der Kunsthalle zu Kiel (5. Mai bis 6. Juni 2007), in der VHS Fotogalerie Stuttgart (27. Juni – 3. August 2007), Martin Gropius Bau, Berlin (August bis September 2007), Städtische Galerie Wolfsburg (September bis Dezember 2007) und Stadtmuseum Buxtehude, dem Wohnort von Reinartz gezeigt (Frühjahr 2008).
Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation im Steidl Verlag, herausgegeben von Christiane Gehner und Matthias Harder, mit Texten von Hubertus von Amelunxen, Ulf Erdmann Ziegler und den Herausgebern, sowie eine Edition mit 2 Originalabzügen von Dirk Reinartz und 12 signierten Abzügen der ausstellenden Fotografen in einer Auflage von 25 Exemplaren.
Programm 2006: „Was ist wichtig für Dich und die Gesellschaft“ eine Plakatkampagne in Kiel
Die Kuratorin der Kunststiftung HSH Nordbank des Jahres 2006 war Silke Juchter, Professorin für Kommunikationsdesign an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Unter dem Titel: „Wichtig – ein Kunstprojekt“ gingen Studierende aus der Klasse von Professorin Juchter der Fragestellung nach "Was ist wichtig im Leben, für mich selbst, für die Menschen, die mir nahe stehen und für die gesamte Gesellschaft“. Aus ihren Antworten haben die jungen Gestalter Botschaften entwickelt, die für das Medium „Großflächenplakat“ umgesetzt wurden. Entstanden sind 22 verschiedene Plakatmotive, die sich mit Themen wie Schönheitswahn, Statussymbole, Eigeninitiative, Vorbilder und Selbstwahrnehmung beschäftigen. Mit diesem Projekt soll der „Wichtig-Dialog“ starten und so die Diskussion über Wertvorstellungen anregen und erneuern.
„Mit dem Ansatz „Kunst, die sich nützlich macht“ wurde erstmals ein Design-Projekt von der Kunststiftung gefördert“, sagte Hans Berger, Vorsitzender des Kuratoriums der Kunststiftung HSH Nordbank. Verdeutlicht werden sollte die Entwicklung der Kunst unter Einbeziehung des medialen Wandels. Für jeden sichtbar befand sich die Kunst im Stadtbild und im Internet. So wurde ein Dialog in der Bevölkerung angeregt, ohne dass der Angesprochene einen Ausstellungsort besuchen musste.
Nach ihrem Studium des Kommunikationsdesign an der Hochschule für Kunst und Gestaltung in Bremen, war Silke Juchter in verschiedenen Design- und Werbeagenturen, u.a. bei Springer & Jacoby in Hamburg als Art-Directorin tätig. Im Juni 1992 bekam sie den Ruf an die Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Die 2005 neu gegründete Kunsthochschule errang mit ihren Designstudiengängen im jüngsten FOCUS-Ranking bereits Spitzenplätze in den kreativen Studiengängen. Begründet ist dieses u.a. durch die zahlreichen Auszeichnungen der Design-Studierenden bei nationalen und internationalen Wettbewerben wie den Lucky Strike –Wettbewerb, den Red-Dot-Award sowie den Typedirectors-Club-Wettbewerb in New York.
Im Kieler Stadtraum waren vom 11. Juli bis zum 29. Juli 2006 ca. 100 Großflächen- und City-Light-Plakate rund um die Frage „Was ist wichtig?“ zu sehen. Zudem gab es weitere Aktionen wie Take-a-Card-Postkarten, Buttons und eine Internetseite mit Weblog (www.was-ist-wichtig.org ). Dieser elektronische Dialog ermöglicht auch jungen Leuten, die einem Museumsbesuch eher zurückhaltend gegenüberstehen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Am „Kleinen Kiel“ war vom 19. Juli 2006 an für vier Wochen ein Großplakate-Skulpturenpark mit allen Motiven aufgebaut, der am 21. Juli 2006 mit einer fröhlichen Eröffnung gefeiert wurde. Professoren, Studenten, geladene Gäste und Besucher der Ausstellung Einblick-Ausblick feierten im Ratsdienergarten bewirtet vom Team der HSH N Gastro + Event GmbH bis in Nacht hinein.
Programm 2005: Ein Gedicht von Arne Rautenberg als Film
Der Kurator für das Jahr 2005 war der bekannte deutsche Filmregisseur Lars Büchel. Unter dem Motto "Filmische Realisierung zeitgenössischer Lyrik - Ein Gedicht in vier Filmen“ entstanden 2005 vier 35mm-Filme, die in jedem Kino vorgeführt werden können, in Szene gesetzt von vier Nachwuchsregisseuren.
„Gerade für junge, am Anfang ihrer Karriere stehende Regisseure ist es schwierig, die erforderlichen Mittel für ihre Filme zu bekommen.“, sagte Vera Rachel, Vorstandsmitglied der Kunststiftung HSH Nordbank. „Genau dort setzt das Projekt an und wir freuen uns, dass Lars Büchel, ein renommierter Regisseur und Produzent, sofort zugesagt hat.“ Bekannt wurde Büchel unter anderem durch den Film „Erbsen auf halb 6“.
Das Gedicht "Nichts weiter als" des Kieler Lyrikers Arne Rautenberg wurde als Grundlage ausgewählt. Die Nachwuchsregisseure Frederike Jehn, Sebastian Stern sowie Lale Nalpantoglu und Jens Schillmöller in Gemeinschaftsarbeit haben das Gedicht filmisch umgesetzt. Lars Büchel hat die Nachwuchsregisseure ausgewählt und während der Dreharbeiten unterstützt.
Zusätzlich zu diesen drei Kurzfilmen inszenierte Büchel das Gedicht mit Fritzi Haberlandt, die auch in „Erbsen auf halb 6“ die weibliche Hauptrolle spielte. Produzent der vier Filme ist die Filmproduktion element e, die von Lars Büchel gemeinsam mit Bernd T. Hoefflin geführt wird.
Premiere des Films war am 16. Februar 2006 auf der Berlinale, dem 56. Internationalen Filmfest in Berlin, in der Sektion Perspektive Deutsches Kino. In dieser Sektion werden Filme vorgestellt, die sich durch besondere Handschrift, ungewöhnliche Mach- und Stilarten oder auch zukunftsweisende Ästhetik ausweisen.
Programm 2004: Trio DeVienne
Für das Programmjahr 2004 hatte Sabine Meyer, weltberühmte Klarinettistin und Professorin der Musikhochschule Lübeck, als Kuratorin gemeinsam mit ihrem Mann, dem Musiker und Professor Reiner Wehle, ein junges Instrumentalensemble, das „Trio DeVienne“ zur Förderung ausgewählt. In einem „Kammermusikprojekt für Schleswig-Holstein“ sollte das Ensemble insbesondere einem jungen Publikum vermitteln, dass ein klassisches Konzert spannend und zugleich unterhaltsam sein kann.
Der Titel „Von MozArt bis PopArt“ beschreibt die musikalische Bandbreite des „Trio DeVienne“. Durch humorvolle Moderation verbinden die drei jungen Musiker verschiedene Genres von Mozart über zeitgenössische Musik bis hin zu eigenen Bearbeitungen von Unterhaltungsmusik, was die Konzerte zu einem besonderen Erlebnis macht.
Unter dem Motto, dass Freude und Spaß an der Musik in einem klassischen Konzert vermittelt werden können, richtete sich das Projekt an Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Jahrgangsstufen im Land:Das Trio DeVienne möchte das Interesse von Schülern für verschiedene Arten von Musik und künstlerische Experimentierfreudigkeit wecken. Dazu wurden im Rahmen des Kunstprogramms allen Gesamtschulen und Gymnasien des Landes Schulworkshops angeboten.
Die Musik CD, die das Projekt dokumentiert und zugleich die stilistische Bandbreite des Trio DeVienne präsentiert, ist erhältlich im Handel (auf Bestellung), über www.genuin.de oder bei akos.hoffmann@web.de
Programm 2002/2003: „NORD-KUNST: Schleswig-Holstein im 20. Jahrhundert“
Das Programm für die Jahre 2002-2003 hat Dr. Uwe Haupenthal, Museumsleiter und Ausstellungskustos des Museumsverbundes Nordfriesland konzipiert. Die Ausstellung unter dem Titel „NORD-KUNST: Schleswig-Holstein im 20. Jahrhundert“ wurde in Husum, im dänischen Tondern und in Lübeck gezeigt. Zu sehen waren 300 Exponate - ein Querschnitt durch das gesamte künstlerische Wirken im nördlichsten Bundesland in den vergangenen hundert Jahren aus den Bereichen Malerei, Plastik, Installation, Grafik und Fotografie.
In der Vergangenheit waren u.a. Professor Peter Nagel (Kunstexpedition nach Italien), Dr. Marina von Assel (LAND:ART), Professor Dr. Heinz Spielmann (Bildhauer-, Kunsthandwerker-, Malerei-Workshops), Dr. Hans Wißkirchen (Literaturprogramm) und Juliane Rößler (TanzMontage) Kuratoren der Kunststiftung.