HSH Nordbank aktualisiert Risikovorsorgeplanung

• Höherer Vorsorgebedarf für Altlasten im Schifffahrtsbereich und steigende Ausfallraten in den kommenden Jahren

• Kernkapitalquote der Bank weiterhin über 9 Prozent

• Zweitverlustgarantie könnte zwischen 2019 und 2025 mit bis zu 1,3 Mrd. Euro in Anspruch genommen werden

• Bis 2025 von der Bank zu leistende Gebühren werden die geplante Inanspruchnahme der Garantie substantiell überschreiten

• Hauptanteilseigner Hamburg und Schleswig-Holstein bekräftigen Vertrauen in die Bank

Hamburg/Kiel, 6. November 2012 - Die HSH Nordbank hat vor dem Hintergrund der Euro-Staatsschuldenkrise, der weltweiten konjunkturellen Eintrübung und insbesondere der weiter verschärften Lage der internationalen Seeschifffahrt ihre langfristige Risikovorsorgeplanung überarbeitet. Danach geht die Bank nunmehr von einem – im Vergleich zur bisherigen Planung – deutlich höheren Vorsorgebedarf für die Altlasten im Bereich Shipping und von steigenden Ausfallraten in diesem Kernsegment ihres Kundengeschäfts aus.

Trotz des im Zuge der neuen Risikovorsorgeplanung gestiegenen Vorsorgebedarfs weist die HSH Nordbank auch zum Ende des dritten Quartals eine Kernkapitalquote ohne Hybridinstrumente (Common Equity Ratio) oberhalb der vom Markt geforderten Mindestquote von 9 Prozent aus. Dabei zeigen bereits erste Maßnahmen zur Reduzierung der Risikoaktiva Wirkung, die von der Bank bei der Vorlage ihres Halbjahresergebnisses angekündigt worden waren. Die HSH Nordbank wird darüber hinaus weitere Schritte zur Entlastung der Kapitalquote einleiten.



Bereits bei Vorlage des Halbjahresergebnisses hatte die HSH Nordbank darauf hingewiesen, dass sie nicht mehr mit einer raschen Verbesserung der Lage an den internationalen Schifffahrtsmärkten rechnet und den Tiefpunkt im Zyklus der Branche erst in den kommenden 12 bis 18 Monaten erwartet. Seither macht sich auch der Rückzug von Wettbewerbern der HSH Nordbank aus der Schiffsfinanzierung zunehmend bemerkbar. Dadurch hat sich der Kreis der Finanzierungspartner verringert, der die maritime Wirtschaft in ihrer aktuellen Krise stützt - dies verschärft die Lage der norddeutschen Reeder zusätzlich. Die HSH Nordbank wird dagegen auch künftig ein langfristiger und zuverlässiger Partner der maritimen Wirtschaft bleiben, die für Hamburg und den gesamten Norden von großer Bedeutung ist. Die Anteilseigner der Bank, die Länder Hamburg und Schleswig Holstein, haben ihr Vertrauen in die Bank bekräftigt.



Die überarbeitete, sehr konservative Risikovorsorgeplanung, die heute von der Bank im Unterausschuss Beteiligungen des Finanzausschusses des Kieler Landtages sowie im Ausschuss Öffentliche Unternehmen der Hamburger Bürgerschaft vorgestellt wird, berücksichtigt die Lage der Schifffahrtsindustrie umfassend. Im dritten Quartal sind die Einzelwertberichtigungen auf Sanierungsengagements im Schifffahrtsportfolio deutlich gestiegen. Auch im weiteren Jahresverlauf sowie bis in das Jahr 2014 hinein erwartet die HSH Nordbank einen deutlich höheren Vorsorgebedarf und über den bisherigen Planungen liegende Ausfallraten in diesem Segment. Diese fallen vorwiegend in den Alt-Engagements der Bank aus den Jahren vor 2009 an, die von der Zweitverlustgarantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein abgesichert sind. Damit verbunden sind auch eine deutlich höhere Auslastung der Zweitverlustgarantie und eine neue Einschätzung des Gesamtausfallpotenzials der von der Zweitverlustgarantie abgesicherten Engagements.



Bereits zum Halbjahresergebnis hatte die HSH Nordbank darauf hingewiesen, dass in der Zukunft tatsächliche Zahlungsausfälle unter der Garantie in einer Höhe anfallen könnten, die den Selbstbehalt der Bank übersteigen und damit zur Inanspruchnahme der Garantie führen würden. Die Bank rechnet nach ihrer aktualisierten Planung damit, dass erstmalig im Jahr 2019 effektive Zahlungen aus der Zweitverlustgarantie der Länder geleistet werden müssten. Unter Berücksichtigung der von der Bank selbst zu tragenden Erstverlusttranche summieren sich diese bis zum Jahr 2025 auf maximal 1,3 Mrd. Euro. Für die Nutzung des Garantierahmens werden nach aktueller Planung im gleichen Zeitraum, inklusive der be-reits gezahlten Beträge, Gebühren in einer Höhe von der Bank geleistet werden, die die geplante Inanspruchnahme der Garantie substantiell überschreiten werden.



Der mit der neuen Risikovorsorgeplanung verbundene Anstieg der Ziehungswahrscheinlichkeit der Zweitverlustgarantie auf mehr als 50 Prozent führt im dritten Quartal 2012 zu einer einmaligen Ergebnisbelastung der Bank in dreistelliger Millionenhöhe, weil künftig zu erwartende Gebühren bereits jetzt in der Risikovorsorge zu berücksichtigen sind. Positive Erträge aus Neubewertungen gemäß des Rechnungslegungsstandards IFRS kompensieren diese Belastungen.



Die HSH Nordbank veröffentlicht das vollständige Ergebnis für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres wie geplant am 6. Dezember 2012.

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