Medizintechnik bleibt Boom-Branche

HWWI-Prognose: Stabiles Umsatzplus von fünf Prozent pro Jahr
Konsolidierung öffentlicher Haushalte bremst Sektor bis 2015
Exportanteil wächst seit Jahren dynamisch - Trend hält an



Die neue Medizintechnik-Studie finden Sie hier


Hamburg/Kiel, 27. März 2013 - Die globale Nachfrage nach deutscher Medizintechnik wird bis 2020 um rund fünf Prozent jährlich wachsen. Dies ist ein Ergebnis der neuen Medizintechnik-Studie des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts HWWI im Auftrag der HSH Nordbank, die in der Gesundheitswirtschaft als Spezialfinanzier agiert.

Der Umsatz, den deutsche Unternehmen in der Branche von 2006 bis 2012 erwirtschafteten, stieg um 27 Prozent auf zuletzt 22,2 Milliarden Euro. Medizintechnik aus Deutschland, die von der Kanüle über Rollstühle bis zum Röntgenapparat die komplette technische Ausstattung in Praxen und Krankenhäusern umfasst, weist seit Jahren besonders hohe Steigerungsraten im Export aus. In den vergangenen sechs Jahren lag das durchschnittliche Wachstum bei 6,7 Prozent. Etwa ein Fünftel der Exporte gehen in die USA, mit Anteilen von sieben bzw. fünf Prozent folgen Frankreich und Italien.

In Deutschland, mit Norddeutschland als führender Region, gehört die Medizintechnik zu den wachstums- und exportstarken sowie innovationsfähigsten Branchen. Allein im Norden Deutschlands sind knapp 12 000 Personen, darunter viele Hochqualifizierte und Fachkräfte, in mehr als 300 Unternehmen beschäftigt. Die Medizintechnik in Norddeutschland hat in den vergangenen Jahren bereits begonnen, Cluster zu entwickeln, um Synergien und Netzwerke zu generieren. Dieser Trend sollte weiter gestärkt werden, nicht zuletzt, weil die technischen Vorsprünge in dem Sektor unter den Industrieländern nur klein sind und meist nicht lange bestehen.

Eine zweite Empfehlung des HWWI für die Branche lautet, weiter in Forschung und Entwicklung (FE) zu investieren, um für die dynamischere Marktentwicklung nach 2015 wettbewerbsfähig zu bleiben und Marktanteile gewinnen zu können. Die FE-Investitionen, die deutsche Medizintechnik-Konzerne heute aufwenden, markieren mit rund neun Prozent bereits einen Spitzenwert im internationalen Vergleich. Dieser Aufwand hat sich bisher stets ausgezahlt.

Ein Schlüssel für das Fortschreiben der Erfolgsstory wird auch die marktgerechte Differenzierung von Produkten sein: Während in den Schwellenländern insbesondere die Grundausstattung mit Medizintechnik zunimmt, steigt in den etablierten Märkte vor allem die Nachfrage nach hochtechnologischen, innovativen Produkten.

Nachgefragt wird die Medizintechnik vor allem von den Schwellenländern, während die etablierten Märkte moderat wachsen. Bis 2015 wird der Anstieg der Nachfrage allerdings infolge einer schwächeren Weltwirtschaft leicht gebremst. Mittelfristig bleiben die Perspektiven für die Medizintechnik nach wie vor sehr günstig.

In einigen Schwellenländern, etwa Brasilien oder China, wie auch an den etablierten Märkten wie Europa und die USA wird vor allem die öffentliche Nachfrage nach langlebigen Produkten der Medizintechnik stagnieren. Hauptgrund: Das Aufschieben von Investitionen aufgrund der Konsolidierung öffentlicher Haushalte. Dies wirkt insbesondere auf Erneuerungsinvestitionen, so dass sich medizintechnische Innovationen langsamer am Markt etablieren werden.

Mit dem Überwinden der Euro-Krise und anziehender Konjunktur in den USA und den Schwellenländern wird es dann zu Aufholeffekten kommen, nach 2015 kann die Nachfrage wieder dynamischer steigen.

Insgesamt wird die Nachfrage nach Medizintechnik volatiler. Bislang galt die Branche als relativ konjunktursicher, da ein großer Teil der Nachfrage öffentlich finanziert ist. Mittel- und langfristig bleiben die Aussichten für die Medizintechnik sehr positiv. Für eine steigende Nachfrage sorgen drei Kernargumente: Der Anstieg der Weltbevölkerung, wachsende Einkommen in den bevölkerungsreichen Schwellenländern und die demografische Alterung in einigen europäischen Ländern. Auf der Angebotsseite wird technischer Fortschritt in Form neuer Verfahren und Produkte zu Wachstumsimpulsen führen.

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