Solider Trend - HSH Nordbank nach neun Monaten mit € 110 Mio. Vorsteuergewinn

  • Zinsergebnis im Konzern klar gestiegen auf € 612 (400) Mio.
  • Verwaltungsaufwand sinkt auf € -447 (-498) Mio. Euro
  • Cost-Income-Ratio auf 48 % verbessert
  • Gewinn der Kernbank v. St. bereinigt € 326 Mio., plus 13 %
  • Ausblick: EU-Grundsatzeinigung stabilisiert – Gewinn für Gesamtjahr 2015 erwartet

Hamburg/Kiel, 4. Dezember 2015 - Die HSH Nordbank weist ungeachtet der öffentlichen Debatte über das EU-Beihilfeverfahren auch nach neun Monaten des Jahres 2015 deutlich schwarze Zahlen aus.

Die operativen Fortschritte mit einer erfreulichen Entwicklung im Zinsergebnis und Kostensenkungen trugen vor allem zum Vorsteuergewinn von 110 Mio. Euro per Ende September bei. Im Vorjahreszeitraum war das Vorsteuerergebnis von 460 Mio. Euro noch sehr stark von positiven Effekten aus dem Forderungsverzicht gekennzeichnet.

Da die positive Grundsatzeinigung mit der EU-Kommission zur HSH Nordbank erst am 19. Oktober 2015 erzielt wurde, war das dritte Quartal noch von einer gewissen Zurückhaltung im Kundengeschäft geprägt. Neben den unverändert hohen Prämien für die Garantie wirkten nach wie vor hohe Abschreibungen auf das alte Schifffahrtsportfolio belastend. Außerdem gab es wie schon im zweiten Quartal erneut keine ertragswirksame Auflösung aus dem Forderungsverzicht der Ländereigner Hamburg und Schleswig-Holstein.

Das Neun-Monats-Ergebnis zeigt, dass die Bank auf einem guten Weg ist. Insbesondere der Anstieg im operativen, um sämtliche Garantie- und Sondereffekte sowie Altlasten bereinigten Kernbankergebnis auf 326 (Vorjahreszeitraum: 288) Mio. Euro zeigt zunehmende Fortschritte der Bank für Unternehmer.

Für den Konzernabschluss des Gesamtjahres 2015 rechnet die HSH Nordbank nach wie vor mit einem positiven Ergebnis vor Steuern.

„Wir werden in den kommenden Monaten die mit der EU-Einigung erlangte zusätzliche Stabilität und Planungssicherheit nutzen und unsere Aktivitäten im Kundengeschäft weiter ausbauen“, sagte Constantin von Oesterreich, Vorstandsvorsitzender der HSH Nordbank. „Nach dem im ersten Halbjahr 2016 erwarteten finalen Abschluss des EU-Verfahrens werden wir die mittelfristige Privatisierung der HSH Nordbank gemeinsam mit unseren Eigentümern vorantreiben.“

Die Fortschritte im operativen Geschäft haben in den ersten drei Quartalen zu einem Vorsteuergewinn von 110 (460) Mio. Euro beigetragen. Im vergangenen Jahr hatte sich mit 668 Mio. Euro noch ein deutlich höherer Forderungsverzicht der Garantiegeber sehr positiv auf das Ergebnis ausgewirkt. Diese Entlastung ist dagegen bisher in 2015 mit 289 Mio. Euro – einzig aus dem ersten Quartal – sehr viel geringer ausgefallen. Ebenfalls vollständig im Auftaktquartal verarbeitet wurden die Aufwendungen für die europäische Bankenabgabe und den Einlagensicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe mit insgesamt 54 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 24 (333) Mio. Euro.

In der Risikovorsorge belasteten in den ersten neun Monaten des Jahres -311 Mio. Euro Zusatzprämie, für die Grundprämie fielen -355 Mio. Euro an. Insgesamt lagen die Belastungen aus den Garantiegebühren in Höhe von -666 Mio. Euro erstmals über den Entlastungen durch Kompensation und Forderungsverzicht von zusammen 660 Mio. Euro. Die HSH Nordbank hat seit 2009 insgesamt 2,6 Mrd. Euro an die Garantiegeber Hamburg und Schleswig-Holstein gezahlt und 3,5 Mrd. Euro aufwandswirksam verarbeitet.

Kräftiger Zinsüberschuss – Spürbar geringerer Verwaltungsaufwand

Der Gesamtertrag lag mit 853 (879) Mio. Euro dank eines kräftig gestiegenen Zinsüber-schusses von 612 (400) Mio. Euro nahezu auf Vorjahresniveau. Positiv wirkten hier vor allem der Neugeschäftsausbau mit Augenmaß und insgesamt soliden Margen. Zudem gab es Sondereffekte aus Hybridinstrumenten und dem Hedge Accounting. Dem standen negative Effekte aus dem fortgeschrittenen Abbau risikobehafteter Altbestände und aus Kreditrückführungen gegenüber.

Ebenfalls positiv haben sich das Handels- und das Finanzanlageergebnis niedergeschlagen, wenn auch erwartungsgemäß in geringerem Maße als im Vorjahr. Das von den volatilen Entwicklungen der Finanz- und Devisenmärkte beeinflusste Handelsergebnis trug mit 87 (131) Mio. Euro zum Ergebnis bei. Mit 54 (267) Mio. Euro blieb das Ergebnis aus Finanzanlagen hinter dem Ergebnis der Vorjahresperiode zurück, das stärker von Wertaufholungen und Veräußerungsergebnissen im Rahmen des Liquiditätsmanagements und der Abbaumaßnahmen profitiert hatte. Zudem war das Finanzanlageergebnis von Risiken im Beteiligungsbereich belastet.

Im Zuge des laufenden Kostensenkungsprogramms wurde der Verwaltungsaufwand trotz hoher regulatorischer Anforderungen weiter reduziert und lag zum September 2015 mit -447 (-498) Mio. Euro spürbar unter dem Vorjahreswert. Die Bank plant, den Verwaltungsaufwand bis zum Jahr 2018 auf bis zu 500 Mio. Euro pro Jahr zu senken, um eine nachhaltig wettbewerbsfähige Kostenbasis zu erreichen. Der Personalbestand von 2.449 (31.12.2014: 2.579) Vollzeitarbeitskräften zum 30 September 2015 führte zu gesunkenen Personalkosten in Höhe von -205 (-213) Mio. Euro. Der Sachaufwand konnte durch gezieltes Management einzelner Kostenpositionen auf -242 (-285) Mio. Euro gesenkt werden. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich aufgrund des gesunkenen Verwaltungsaufwands auf 48 (52) Prozent.

Operative Ertragskraft gestärkt – Fokussierter Neugeschäftsausbau

Die Kernbank, in der die strategischen Geschäftsbereiche der HSH Nordbank gebündelt sind, erzielte in den ersten neun Monaten 2015 einen Ertragsanstieg auf 598 (563) Mio. Euro, der auf einen höheren Zinsüberschuss zurückzuführen ist. Der Operative Zinsüberschuss der Kernbank, der die Ertragskraft der Bank im Kundengeschäft reflektiert, stieg um zwölf Prozent auf 475 (426) Mio. Euro.

Das Cross-Selling-Ergebnis – bestehend aus verschiedenen Bankdienstleistungen jenseits der reinen Kreditfinanzierung – stieg angesichts eines umfangreicheren Produktabsatzes auf erfreuliche 201 (198) Mio. Euro.

Das Neugeschäft der Kernbank belief sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2015 auf 6,4 Mrd. Euro und blieb damit unter dem hohen Volumen des Vorjahreszeitraums in Höhe von 7 Mrd. Euro zurück. Eine marktbedingt verhaltene Kreditnachfrage von Firmenkunden zeigte sich hier ebenso wie eine – mit Blick auf die per Ende September noch ausstehende EU-Grundsatzeinigung – generell leichte Zurückhaltung auf der Nachfrageseite. Die Bank hielt sich zudem unverändert strikt an die eigenen internen Risikoparameter und Ertragsvorgaben und reduzierte zudem das Neugeschäft im Bereich Shipping angesichts der sehr schwierigen Marktverhältnisse und des volatilen US-Dollars. Die Portfolioqualität der Kernbank profitierte von Rückführungen von Bestandskrediten mit vergleichsweise ungünstigeren Ertrags- und Risikoparametern.

Dem Anstieg des Neugeschäfts wirkten Kredittilgungen entgegen, so dass die Bilanzsumme der Kernbank nach neun Monaten bei 75 (31.12.2014: 76) Mrd. Euro lag. Im Konzern machte sich zudem der bewusst verstärkte Abbau von Risikopositionen bemerkbar, so dass die Bilanzsumme des Konzerns auf 105 (31.12.2014: 110) Mrd. Euro sank.

Risikovorsorge für Schiffe belastet

Die Risikovorsorge blieb in den ersten neun Monaten 2015 von hohen Zuführungen im Schiffsportfolio geprägt, um der anhaltend schwierigen Marktentwicklung Rechnung zu tragen. Ebenfalls ausgewirkt haben sich hier Restrukturierungsmaßnahmen, die zum verstärkten Abbau risikobehafteter Schiffskredite vorgenommen wurden. In den übrigen Geschäftsbereichen blieb die Risikoentwicklung hingegen unauffällig. Für die Firmen- und Immobilienkundenportfolios wurden aufgrund von Kreditrückführungen und verbesserten Risikoeinschätzungen Netto-Auflösungen vorgenommen.

Der Netto-Risikovorsorge in Höhe von -306 (-256) Mio. Euro stand eine Kompensati-onswirkung der Garantie von 349 Mio. Euro gegenüber. Diese setzt sich zusammen aus dem Saldo der Bruttokompensation für das garantierte Portfolio und dem Devisenergebnis von insgesamt 371 Mio. Euro, abzüglich der Zusatzprämie von -311 Mio. Euro und zuzüglich 289 Mio. Euro aus dem Forderungsverzicht. Insgesamt verbleibt nach diesen kompensierenden Effekten aus der Garantie ein positiver Ausweis der Kreditrisikovorsorge von 43 Mio. Euro, die angesichts des deutlich niedrigeren Forderungsverzichts unter dem Vorjahresniveau von 387 Mio. Euro liegt.

Durch den konsequenten und zuletzt weiter verstärkten Abbau insbesondere der in US-Dollar denominierten Altbestände konnte die Bilanzsumme in der Restructuring Unit trotz gegenläufiger Währungseffekte auf 30 (34) Mrd. Euro verringert werden.

Solide Kernkapitalquote

Die zum 30. September 2015 ausgewiesenen Kapitalquoten lagen weiterhin auf einem soliden Niveau. So belief sich die harte Kernkapitalquote (CET1) nach Basel-III-Über-gangsregeln („phase in“) auf 12,8 Prozent (enthält einen Puffer von 2,7 Prozentpunkten aus der Kapitalschutzklausel). Auch unter Annahme einer vollständigen Umsetzung der Basel-III-Regeln („fully loaded“) zeigte die CET1-Quote mit 12 Prozent (enthält Puffer von 2 Prozentpunkten) einen soliden Wert.

Die risikogewichteten Aktiva (RWA) haben sich gegenüber dem 31. Dezember 2014 um 1,1 Mrd. Euro auf 38,4 Mrd. Euro verringert. Hierbei wurde der RWA-Anstieg durch die Auszahlungen aus dem Neugeschäft und die US-Dollar-Aufwertung (1,12 EUR/USD per 30. September vs. 1,21 EUR/USD per 31.12.2014) von einer Reduktion im Zuge des starken Portfolioabbaus überkompensiert.

Ausblick: Umsetzung EU-Grundsatzeinigung

Die am 19. Oktober dieses Jahres von der EU-Kommission und den öffentlichen Anteilseigner der HSH Nordbank erzielte Grundsatzeinigung wird in den kommenden Monaten weiter detailliert. Vorgesehen ist neben dem laufenden Portfolioabbau eine Übertragung notleidender Kredit von bis zu 6,2 Mrd. Euro in die Sphäre der Mehrheitseigentümer Hamburg und Schleswig-Holstein sowie eine Veräußerung weiterer Portfolios von bis zu 2 Mrd. Euro am Markt. Hieraus entstehende Verluste sollen gegen die Zweitverlustgarantie abgerechnet werden. Zudem wird die operative Gesellschaft der HSH Nordbank der Vereinbarung zufolge in ihrer zukünftigen Struktur deutlich niedrigere Gebühren für die Garantie zahlen. Der endgültige Abschluss des EU-Beihilfeverfahrens ist für das erste Halbjahr 2016 vorgesehen.

Die HSH Nordbank geht davon aus, dass das vierte Quartal des laufenden Jahres von der positiven Grundsatzeinigung mit der EU-Kommission geprägt sein wird und dass wesentliche darauf basierende Auswirkungen bereits im Konzernabschluss 2015 reflektiert werden.

Gewinn- und Verlustrechnung (Mio. €) Jan.-
Sep. 2015
Jan.-
Sep. 1) 2014
Veränderung
in %
Zinserträge 3.337 3.909 -15
Zinsaufwendungen -2.637 -3.323 -21
Ergebnis aus Hybriden Finanzinstrumenten -88 -186 53
Zinsüberschuss
 
612 400 53
Provisionsüberschuss 88 103 -15
Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen 12 -24 >100
Handelsergebnis 87 131 -34
Ergebnis aus Finanzanlagen 54 267 -80
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen - 2 -100
Gesamtertrag
 
853 879 -3
Risikovorsorge im Kreditgeschäft 43 387 -89
Verwaltungsaufwand -447 -498 -10
Sonstiges betriebliches Ergebnis 74 80 -8
Aufwand für Europäische Bankenabgabe -40 - >100
Ergebnis vor Restrukturierung
 
483 848 -43
Restrukturierungsergebnis -18 2 >-100
Aufwand für öffentliche Garantien -355 -390 -9
Ergebnis vor Steuern
 
110 460 -76
Ertragsteuern -86 -127 -32
Konzernergebnis
 
24 333 -93
Den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss zurechenbares Konzernergebnis
1 1 -
Den HSH Nordbank-Aktionären zurechenbares Konzernergebnis 23 332 -93
Weitere Kennziffern des HSH Nordbank Konzerns 30.09.2015 31.12.2014
Bilanzsumme (in Mrd.Euro) 105 110
RWA nach Garantie (in Mrd. Euro) 38,4 39,5
Harte Kernkapitalquote (CET1-Kapitalquote, phase in) (%)1) 2) 12,8 12,6
Kernkapitalquote (%)1) 14,1 14,4
Gesamtkennziffer (%)1) 18,4 18,7
Mitarbeiter/-innen (VAK) 2.449 2.579

1) Gemäß phasengleicher Rechnung nach den Vorschriften der Capital Requirements Regulation (CRR).
2) Inkl. eines Puffers von 2,7 (30.9.2015) bzw. von 2,6 Prozentpunkten (31.12.2014) aus der Kapitalschutzklausel.





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